Aktuell diskutiert die PHP-Entwicklergemeinschaft einen umfassenden
Lizenzwechsel. Die bisher verwendeten PHP- und Zend-Lizenzen sollen
durch die standardisierte Modified BSD License ersetzt werden. Als
RFC (Request for Comments) ist der Vorschlag angelegt. Betroffen
ist die für PHP 9.0 geplante Umstellung.
Laut RFC gilt die PHP-Lizenz seit Jahren als rechtlich problematisch.
Offenbar hat die Open Source Initiative (OSI) die PHP-Lizenz in
der Vergangenheit genehmigt, aber sie erfüllt nicht alle aktuellen
formalen Kriterien. Und offenbar wurde die Zend Engine License nie
offiziell von der OSI anerkannt. Zudem sind beide Lizenzen nicht
mit der GNU GPL kompatibel, was insbesondere im Linux-Umfeld zu
Problemen beim Einsatz führt.
Aus diesen Gründen schlägt der RFC vor, die Modified
BSD License (auch "3-Klausel-BSD-Lizenz") als neue
Grundlage für PHP und die Zend Engine zu übernehmen. Diese
Lizenz wird von der Free Software Foundation als freie Lizenz anerkannt
und ist OSI- und GPL-kompatibel.
Laut RFC führt die Umstellung auf die BSD-Lizenz zu keiner
Einschränkung der bisherigen Nutzungsrechte. In Bezug auf die
Verwendbarkeit des Codes ergeben sich für Nutzer und Mitwirkende
keine Änderungen.
Mit der Veröffentlichung von PHP 9.0 soll die Lizenzänderung
wirksam werden. Wann es erscheint, steht noch nicht fest. Das PHP-Projekt
strebt mit der Umstellung auf die BSD-Lizenz eine Vereinheitlichung
und Entschärfung der Lizenzsituation an. So sollen rechtliche
Unsicherheiten abgebaut, die Kompatibilität mit anderen Open-Source-Projekten
erhöht sowie die Weiterverwendung des Codes vereinfacht werden.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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