Eine neue Malware wurde für Googles mobiles Betriebssystem
Android
entdeckt. Sie setzt auf optische Zeichenerkennung zum Klauen von
Bitcoin & Co. Die Schadsoftware hat den Namen "SpyAgent"
erhalten und verwendet Optical Character Recognition (OCR), um Wiederherstellungsphrasen
für Wallets zum Aufbewahren von Kryptowährungen aus Screenshots
ausfindig zu machen, die Nutzer auf ihrem Mobiltelefon oder Tablet
gespeichert haben.
Die IT-Sicherheitsfirma McAfee schreibt in einem Blogbeitrag,
dass SpyAgent es auf Screenshots, auf denen Wiederherstellungsphrasen
für Wallets sind, abgesehen und werte sie direkt im Anschluss
automatisiert aus. Als angeblich vertrauenswürdige App wie
von Bank- und Behördendiensten oder Dating-, Porno- und Streaming-Portalen
tarnt sich die Malware.
Laut Bericht werden die Anwendungen vor allem per Phishing-Mails
verbreitet, derzeit hauptsächlich in Südkorea und Großbritannien.
Die Fake-Apps sammlen nach der Installation heimlich Textnachrichten,
Kontakte und alle gespeicherten Bilder und senden sie an Auswertungsserver.
Dabei lenken sie Nutzer oft mit endlosen Ladebildschirmen, unerwarteten
Weiterleitungen oder kurzen leeren Screens ab, um ihre wahren Aktivitäten
zu verbergen.
McAfee hat nach eigenen Angaben über 280 bedrohliche Anwendungen
identifiziert, die an diesem Betrugsschema beteiligt sind. SpyAgent
sendet vertrauliche Informationen an Command-and-Control-Server
(C2), sobald es ein neues Gerät infiziert hat. Die Kontaktliste
des Opfers gehört unter anderem dazu und wird zur weiteren
Verbreitung genutzt. Zudem sucht sie nach eingehenden SMS mit Einmal-Passwörtern
und auf dem Gerät gespeicherte Bilder für OCR-Scans. Allgemeine
Geräteinformationen kommen dazu, um die Angriffe optimieren
zu können. SpyAgent kann auch Befehle vom C2 empfangen, um
die Toneinstellungen zu ändern oder selbst SMS zu senden.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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