Auf der Defcon 2024 in Las Vegas haben die beiden IT-Security-Experten
Enrique Nissim und Krzysztof Okupski eine gravierende Sicherheitslücke
in AMD-Prozessoren
beschrieben und präsentiert. Davon sind mindestens alle AMD-Prozessoren
der letzten 10 Jahre (bis Ryzen 7000) betroffen. Hunderte Millionen
von AMD-Chips, die ohne tiefgreifende Veränderungen auf Firmware-Ebene
anscheinend unsicher sind und Einfallstore für Malware bieten,
sind von der Schwachstelle betroffen.
Die Sicherheitslücke betrifft direkt die Prozessorebene von
PCs oder Servern und liegt vor nachfolgenden Systemebenen. Über
diese Lücke sollen Angreifer Software im sogenannten System
Management Mode (SMM) ausführen können. Da dieser Modus
über besondere Systemrechte verfügt, erlaubt er eingeschleuste
Malware, die sich vor dem Betriebssystem und anderen Anwendungen
versteckt. Um die Sicherheitslücke zu schließen, ist
ein Firmware-Update auf Hardwareebene nötig.
Gegenüber
Wired erklärten die beiden IT-Security-Experten, dass AMD
bereits im Oktober 2023 von ihnen über die Sicherheitslücke
informiert wurde. Laut AMD sei es sehr schwierig, diese Sicherheitslücke
auszunutzen. Um die Hardware zu manipulieren und Kernel-Zugriff
zu erlangen, müssten Angreifer dazu Zugang zu den betreffenden
PCs oder Servern besitzen. Für viele Epyc-, Athlon- und Ryzen-CPUs
sind laut Security-Bulletin
CVE-2023-31315 Firmware-Updates geplant. Laut AMDs Liste soll
allerdings die Serie Ryzen 3000 beispielsweise keine Updates erhalten.
Für den Oktober 2024 wurden weitere Patches für Prozessoren
angekündigt, welche von den Geräteherstellern noch in
ihre Pakete wie BIOS-Updates eingepflegt werden müssen.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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