Der Messenger-Dienst
ICQ wird am 26. Juni 2024 endgültig abgeschaltet, wie der
heutige Betreiber auf der immer noch existierenden Webseite icq.com
mitteilt. Das russische Investmentunternehmen DST, das auch mail.ru
und den Facebook-Klon VKontakte betreibt, hatte 2010 ICQ von AOL
gekauft. Das Unternehmen heißt jetzt nur noch "VK".
Die israelische Firma Mirabilis hatte 1996 ICQ ins Leben gerufen.
1998 hatte AOL
den Messenger dann übernommen. Bereits 2001 hatte ICQ laut
AOL schon über 100 Millionen Nutzer. Und im Jahr 2009 sollen
es sogar über 470 Millionen gewesen sein. Zeitweise war ICQ
AOLs wirtschaftlich erfolgreichstes Produkt.
Nutzer konnten sich mit ihrer ICQ-Nummer auf einem fremden Gerät
anmelden und los chatten. Da alles servergestützt lief, war
eine eigene Infrastruktur nicht nötig. Dateien konnten auch
übertragen werden und später waren Sprach- und Videoanrufe
möglich. Gruppen konnten erstellt werden, die später durch
WhatsApp für viele Menschen unverzichtbar wurde.
Oft war ICQ auf Windows-PCs ein Autostart-Programm, da diese zeitversetzte
und auch in Gruppen organisierte Kommunikation so gut funktionierte.
Zu der Zeit waren SMS oft noch kostenpflichtig. Seit der Übernahme
durch AOL war ICQ auf eine bestimmte Offenheit ausgelegt, dafür
sorgte das Protokoll "Open System for CommunicAtion in Realtime"
(OSCAR). Aufgrund der Transparenz der APIs konnten Nutzer eigene
Clients für ICQ und andere Messenger entwickeln. Beliebte Tools
waren unter anderem Miranda, Trillian und Pidgin.
VK gibt nicht an, warum es ICQ einstellt, es empfiehlt den Umstieg
auf den VK Messenger.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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