Microsofts
neue Outlook-App für Windows gibt unter anderem IMAP-Zugangsdaten
an das Unternehmen weiter. Gegenüber c't hat sich das Bundesamt
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun kritisch
zu dem Fall geäußert.
Ein Sprecher des BSI
erklärte: "Passwörter sollten in der Regel geheim
gehalten und somit Dritten nicht zugänglich gemacht werden.
In Ausnahmefällen sollten Nutzende aktive und informierte Entscheidungen
treffen können, ob sie einem Diensteanbieter vertrauen und
mit diesem Zugangsdaten für andere Dienste teilen möchten".
Bei der Einrichtung eines IMAP-Mailkontos macht die neue Outlook-App
darauf aufmerksam, dass E-Mails synchronisiert werden müssen.
Allerdings klärt sie nicht ausreichend darüber auf, dass
hierzu die eingegebenen Konfigurationsdaten einschließlich
Benutzernamen und Passwörtern an Microsoft übertragen
werden. Durch die Weitergabe der sensiblen Daten kann der Nutzer
einen Rechtsverstoß begehen.
Nach dem Update auf die aktuelle Windows-11-Version 23H2 erscheint
die neue Outlook-App im Startmenü. Zudem läd Microsoft
die Nutzer der klassischen Outlook-Software über einen Schalter
"Testen Sie das neue Outlook" zum Ausprobieren ein.
Die neue Outlook-App bietet derzeit keine Möglichkeit, Mails
von einem IMAP-Konto direkt abzurufen. Die Zugangsdaten werden stattdessen
von der Microsoft-Cloud verwendet, um die E-Mails für den Nutzer
abzuholen
Das BSI hält diesen Umweg für kritisch: "Aus technischer
Sicht besteht keine Notwendigkeit, die Synchronisierung oder den
Abruf von E-Mails über einen (Cloud-)Dienst abzuwickeln, der
zwischen Client und eigentlichem E-Mail-Server geschaltet ist und
der Zugriff auf E-Mail-Inhalte oder sogar E-Mail-Konten-Passwörter/-Zugangstokens
erhält."
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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