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Performance und Optimierung stehen bei diesem Linux-Kernel-Release 6.6 im Vordergrund. Nach 15 Jahren wurde nun der Standard-Scheduler ausgetauscht. Zudem wurde unter anderem die asynchrone I/O gesteigert und es gibt Verbesserungen in den Dateisystemen.

In Linux gewährt der Scheduler Prozessen Rechenzeit und lässt sie nach bestimmten Regel auf den Prozessorkernen im Zeitscheibenverfahren zum Zuge kommen. Diese Aufgabe nimmt seit 2007 mit Kernel 2.6.23 in der Regel der "Completely Fair Scheduler" (CFS) wahr.

Zwar leistet der CFS noch immer überwiegend gute Arbeit, ist aber nicht perfekt. Neue Anforderungen haben sich mit dem technischen Fortschritt ergeben. Beispielsweise sollte ein Prozess möglichst selten von einer CPU zur anderen wandern. System-Caches sind bei jedem CPU-Wechsel als Zwischenschritt erneut zu bemühen. Daher sollten Prozesse möglichst lange auf einer CPU verbleiben, um das Maximum aus den Caches zu holen.

Zudem sollten moderne Scheduler das Power-Management berücksichtigen. Eine perfekt ausgereizte Hardware bringt nichts, wenn dadurch zum Beispiel der Akku des Notebooks in kurzer Zeit leer läuft.

Der nun neu aufgenommene "Earliest Eligible Virtual Deadline First" (EEVDF) Scheduler soll Abhilfe schaffen. Zum Deadline-Scheduler, welcher ebenfalls im Linux-Kernel zur Verfügung steht, ist das Funktionsprinzip ähnlich. Der EEVDF ist, anders als der bereits länger vorhandene Deadline-Scheduler, kein Realtime-Scheduler. Das heißt, er ist nicht für den Betrieb von Echtzeitsystemen, sondern für "normale" Systeme wie Desktops und Server vorgesehen.

Weiterhin verspricht der neue Kernel 6.6 bei asynchronen direkten I/O-Zugriffen eine Leistungssteigerung von bis zu 37 Prozent beim Datendurchsatz und bei der Latenz.

Auf kernel.org steht der Kernel zum Download bereit. Im Kernel-Changelog können Sie alle Änderungen im Detail nachlesen.

(ts, hannover)

(siehe auch: Heise-News-Ticker)

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