openSUSE
Tumbleweed ist eine Linux-Rolling-Release-Distribution und erhält
kontinuierlich aktualisierte Software. Vor einigen Tagen wurde der
Linux-Kernel auf 6.2.1 aktualisiert. Dieser wurde vom openSUSE-Team
so modifiziert, dass er bei aktiviertem SecureBoot ausschließlich
signierte Treiber lädt. Das führte umgehend zu gleich
mehreren Problemen.
Auf vielen Systemen, auf denen ein proprietärer Nvidia-Grafikkartentreiber
installiert ist, bleibt der Bildschirm schwarz. Auch die Kernel-Module
der Virtualisierungslösung VMware Workstation verweigern ihren
Dienst. Weiterhin sind neben diesen proprietären Treibern auch
alle selbst geschriebenen Kernel-Module betroffen. Auch der Ruhezustand
(Hibernation) funktioniert nicht mehr sowie das Schreiben in Model
Specific Register (MSR) ist untersagt.
Aus Sicherheitsgründen sollten die Änderungen nicht zurückgenommen
werden. Denn beim Bootvorgang soll SecureBoot garantieren, dass
kein Schadcode und auch kein manipulierter Betriebssystemkern startet.
Angreifer könnten so eigenen Code einschleusen und so wiederum
SecureBoot aushebeln, wenn openSUSE Tumbleweed weiterhin unsignierte
Treiber gestatten würde. Daher haben bereits viele andere große
Distributionen, unter anderem openSUSE Leap, seit längerem
das Locking aktiviert.
Die Entwickler diskutieren derzeit die Probleme rund um das aktivierte
Locking auf der openSUSE
Factory Mailingliste.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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