Das Bundesamt
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat über
Penetrationstests herausgefunden, dass Plattformen, auf denen Online-Shops
aufbauen, zahlreiche, teils gravierende Sicherheitslücken aufweisen.
Bei jeder geprüften Software konnten die Experten dabei Schwachstellen
identifizieren, was diverse Hacks und Datenleaks im E-Commerce-Bereich
in jüngster Zeit begünstigt haben dürfte.
Das BSI hatte diesen Montag diese
Studie veröffentlicht. Die Prüfer haben zehn zufällig
ausgewählte Software-Produkte überprüft: Commerce:seo,
Gambio, Magento, Merconis für Contao, Prestashop, Shopware,
Sylius, WpShopGermany, Xonic und Zen Cart. Insgesamt haben sie 78
Sicherheitslücken gefunden, einige davon mit potenziell gravierenden
Auswirkungen.
Fast alle untersuchten Programme wiesen dabei eine unzureichende
Passwortrichtlinie auf. In der Regel konnte eine Zwei-Faktor-Authentisierung
zum zusätzlichen Schutz des Nutzerkontos nicht eingestellt
werden. Das Team stieß in sieben von zehn Plattformen auf
JavaScript-Bibliotheken, die verwundbar gegenüber bekannten
Schwachstellen waren. Weiterhin erhielt die Hälfte der geprüften
Produkte vom Hersteller keine Sicherheitsupdates mehr.
Zunächst übermittelte das BSI die Ergebnisse im Einklang
mit dem Offenlegungsverfahren "Responsible
Disclosure" an die jeweiligen Hersteller. Diese stellten
in einigen Fällen daraufhin zeitnahe Sicherheitsupdates zur
Verfügung. Zudem sollten die Herstellerseiten den Betreibern
eine Handreichung zur Verfügung stellen, wie sie ihre Stores
sicher installieren und einrichten können. Gerhard Schabhüser,
Vizepräsident des BSI, mahnte die Hersteller, möglichst
schon während der Produktentwicklung und im Anschluss regelmäßig
Schwachstellenanalysen durchzuführen und das Sicherheitsniveau
zu steigern.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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