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Mit Hilfe von geklauten iPhones häufen sich die Fälle von Apple-ID-Übernahmen in den USA, Europa und Asien. Das Wall Street Journal berichtet, dass die Kriminellen dabei unter anderem auch Bankkonten und andere Finanz-Apps plündern, die User auf ihrem Apple-Smartphone verwenden.

Es scheint erstaunlich einfach zu sein, das zentrale Passwort einer Apple-ID zu ändern und damit praktisch an alle auf dem iPhone (und im Apple-Account, also der iCloud) vorhandenen Daten zu gelangen. Dazu reicht die PIN des Smartphones aus, denn das ursprüngliche Passwort wird dabei nicht benötigt. Laut Angaben von Apple sei diese PIN, die standardmäßig sechs Stellen hat und aus Zahlen besteht (aber auch vierstellig oder alphanumerisch sein kann) die "Grundlage" dafür, "wie ein iPhone-, iPad-, Mac- oder Apple Watch-Gerät die Benutzerdaten kryptografisch schützt".

Laut Wall Street Journal könnten Diebe dadurch "das gesamte digitale Leben" einer Person übernehmen. Es soll sogar diverse Fälle geben, in denen die Betroffenen ihre Apple-ID nicht mehr zurückerhalten. Damit verloren sie auch Backups in der Cloud, Fotos und mehr. Apple teilte mit: "Wir werden die Schutzmaßnahmen weiter verbessern, um die Sicherheit der Benutzerkonten zu gewährleisten."

Bei den Kriminellen handelt es sich wahrscheinlich um organisierte Gruppen. Die Angriffe erfolgen oft in Bars oder Restaurants über mehrere Stunden. Dabei beobachtet oder filmt eine Person den iPhone-Besitzer bei der PIN-Eingabe. Oder sie bedrohen iPhone-Besitzer, um an die PIN heranzukommen. Anschließend klauen sie das iPhone und sperren innerhalb von wenigen Minuten die Apple-ID über eine Passwortänderung. Oftmals wird dann auch ein Recovery-Key gesetzt, mit der die Apple-ID zusätzlich abgesichert werden kann. Sicherheitsmaßnahmen wie "Wo ist?" wird zudem gesperrt, damit iPhone-Besitzer ihr gestohlenes Gerät nicht tracken können und die vertrauenswürdige Telefonnummer wird verändert. Laut Wall Street Journal dauert das alles nur drei Minuten.

(ts, hannover)

(siehe auch: Heise-News-Ticker)

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