Der nächste Langzeit-Kernel Linux 6.1 ist erschienen. Kernel-Funktionalitäten
sollen künftig nicht mehr nur in C, sondern auch in der Programmiersprache
Rust implementiert
werden können. Weiterhin biete der Kernel neue Möglichkeiten
zur Fehlersuche im Kernelspace und ein neues Speicher- bzw. Swap-Management.
Die Integration von Rust im Linux-Kernel ist bereits seit einigen
Jahren in Arbeit. Module sollen so in Zukunft auch in Rust programmiert
werden können. Bislang sei es jedoch lediglich möglich,
ein einfaches Beispielmodul zu kompilieren, zu laden und schließlich
zu entladen. Im ersten Schritt soll Linus Torvalds nur ein einfaches
"Hello, world!" gewollt haben. Der neue Kernel gebe so
bereits einen Einblick in die Integration und die damit verbundenen
Herausforderungen. Sinnvollere Module seien erst für die Version
6.2 vorgesehen.
Die Speicherverwaltung von Linux verwendet zur Auswahl der Daten
aus dem Arbeitsspeicher, die in den Swap verschoben werden sollen,
den sogenannten LRU-Ansatz
(Least Recently Used). Da der Ansatz nicht immer optimale Ergebnisse
liefere, soll in den Linux-Kernel 6.1 mit dem Multi-Generational
LRU (MGLRU) eine bessere Strategie einziehen.
Ebenfalls neu sei der sogenannte "Kernel Memory Sanitizer"
(KMSAN), welcher bei der Suche nach nicht-initialisierten Speicherbereichen
helfe. Diese Bereiche sollen unerwartete Verhaltensweisen zeigen
und zu schwer analysierbaren Bugs führen können.
Weitere Informationen zum neuen Kernel-Release können Sie
dem Heise-Beitrag sowie dem Kernel-Changelog
entnehmen.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
Hannover
· EDV-Beratung · Linux · Novell · Microsoft ·
Seminar · IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|