Mit Sicherheitslücken gespickte Software Development Kits
(SDK) sind ein Ursprung für Supply-Chain-Attacken. Damit erstellte
Software ist daher auch verwundbar. Diese Art der Bedrohung haben
Sicherheitsforscher von Microsoft
am Beispiel des schon lange nicht mehr im Support befindlichen Web-Servers
Boa festgemacht.
Ende Oktober 2022 gehen bekannt gewordene Angriffe auf ein indisches
Energieversorgungsunternehmen auf IoT-Geräte mit dem verwundbaren
Boa Web-Server zurück, wie sie in einem Bericht
schildern. Bereits 2005 ist der Support dafür ausgelaufen und
wird daher nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt. Microsoft
nennt in dem Bericht beispielsweise zwei Sicherheitslücken
(CVE-2017-9833 "hoch", CVE-2021-33558 "hoch"),
über die Angreifer Schadcode auf Systemen ausführen könnten.
Microsoft zufolge ist es problematisch, dass der Web-Server noch
in vielen SDKs und IoT-Geräten zum Einsatz kommt. Die Verwundbarkeiten
werden daher beim Erstellen von Software quasi vererbt und Angreifer
können daran ansetzen. Administratoren wissen oft garnicht,
dass Boa bei ihnen im Netzwerk zum Einsatz kommt.
Unter anderem bietet der Boa Web-Server Zugang zu Managementkonsolen
und kommt beispielsweise in Kameras und Routern zum Einsatz. Innerhalb
von einer Woche wurden weltweit über 1 Million am Internet
hängende Instanzen mit dem Web-Server beobachtet, wie die Forscher
angeben.
Für Schlagzeilen sorgten in der jüngsten Vergangenheit
Supply-Chain-Attacken
im Kontext des weitverbreiteten Frameworks Log4j.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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