Drei wohl unsichere Bootloader der Firmen Eurosoft UK Ltd., New
Horizon Datasys und Cryptware, sollen über das Windows-Update
KB5012170
blockiert werden. Bei aktiviertem Secure Boot sollen die Bootloader
so nicht mehr geladen werden. Microsoft stelle das Update für
Windows 8.1, 10 und 11 sowie alle Server-Versionen ab 2012 bereit.
Bei Verwendung des Secure-Boot-Modus werde vor dem Laden jedes
Bootloaders überprüft, ob dessen Signatur in der sogenannten
Schlüsseldatenbank DBX liegt. Die Datenbank werde von UEFI-BIOS
im nichtflüchtigen Speicher abgelegt. Blockiert sei ein Bootloader,
wenn seine Signatur nicht in der Datenbank vorliegt.
Gelegentlich werden Bootloader nachträglich blockiert, wenn
Sicherheitslücken in ihnen bekannt werden: Die
Sicherheitsfirma Eclypsium habe in den jüngst blockierten
Bootloadern insgesamt drei Sicherheitslücken entdeckt (CVE-2022-34301,
CVE-2022-34302,
CVE-2022-34303).
Die drei Unternehmen sollen sich bislang nicht über die Probleme
geäußert haben. Das von Microsoft veröffentlichte
Update aktualisiere die DBX-Datenbank der Systeme und führe
dazu, dass Software mit den entsprechenden Bootloadern nicht mehr
startet.
Zuletzt habe Microsoft zum August-Patchday die Signaturen von über
100 Linux-Bootloadern zurückgezogen und verhindere damit das
Booten vieler Linux-Distributionen - darunter Ubuntu 20.04 LTS und
Manjaro Linux. Die Deaktivierung von Secure Boot soll dieses Problem
bei manchen Rechnern noch ausweiten und könne bis hin zu einem
vollständigen Datenverlust unter Windows führen.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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