Nach rund vierzig Jahren wurden für das Transmission Control
Protocol (TCP) erstmals kleinere, über die Jahre nachgereichte
Änderungen in einem Request for Comments (RFC9293)
zusammengefasst und eine Minimalanforderung zur Bewältigung
von Überlast hinzugefügt. Das im Jahr 1981 von der Internet
Engineering Task Force (IETF) spezifizierte Protokoll regelt
den Großteil des heutigen Internet-Verkehrs.
Mit der neuen Version sollen diverse Dokumente, "die sich
seit RFC 793 angesammelt haben", zusammengeführt werden
- so Professor Michael Scharf von der Hochschule Esslingen. Unter
anderem gehöre eine aus 1989 stammende Definition eines Algorithmus
zur Berechnung der Frist, nach der der Sender ein vom Empfänger
nicht bestätigtes Paket noch einmal versenden soll (RFC
1122), zu den Dokumenten. Bei dem jüngsten integrierten
Dokument, das aus dem Jahr 2012 stamme, gehe es um die maximale
Größe von TCP-Segmenten.
Weiterhin lege der TCP-Standard nun erstmals Minimalanforderungen
zur TCP-Staukontrolle (Congestion
Control) fest. Hervorzuheben sei dabei, dass die Wahl des Staukontroll-Algorithmus
weiter der konkreten Implementierung vorbehalten sei. Welche Mindestanforderungen
zur Vermeidung von Überlast eingehalten werden müssen,
sei jedoch ab sofort im TCP-Standarddokument festgelegt.
Konkurrenz erhalte TCP längst durch das ursprünglich
von Google in die Standardisierung eingebrachte Quic-Protokoll.
Dieses basiere auf UDP und habe eine integrierte Verschlüsselung.
In Zukunft sei es möglich, dass einige Neuerungen aus Quic
auch für TCP in Betracht gezogen werden könnten.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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