Angreifer nutzen bereits seit Ende Mai eine Sicherheitslücke
in Windows
aus, über die mit vergleichsweise wenig Aufwand Schadcode auf
Systeme geschoben und ausgeführt werden kann. Jetzt ist am
monatlichen Patchday ein Sicherheitsupdate erschienen.
Die MSDT-Schwachstelle
mit der Kennung CVE-2022-30190 und dem Schweregrad "hoch"
betrifft den gleichnamigen URI-Handler von Microsoft. Sicherheitsforscher
haben im Zuge der Attacken ein präpariertes Word-Dokument entdeckt,
welches die Remote-Template-Funktion von Word nutzt, um eine HTML-Datei
herunterzuladen. Über den URI-Hanlder ms-msdt:, die von der
Datei genutzt wird, wird Schadcode nachgeladen. Dies geschieht selbst
dann, wenn Makros deaktiviert sind. Um einen Angriff einzuleiten,
muss ein Opfer die Datei noch nicht mal öffnen, wenn es sich
um ein Dokument im RTF-Format handelt.
Allerdings wird in den Warnmeldungen zum aktuellen Patchday das
Sicherheitsupdate, welches die Lücke schließt, nicht
erwähnt. Einen Support-Beitrag
hat Microsoft aus Mai 2022 mit dem MSDT-Diagnosetool um das Update
ergänzt und rät aufgrund der derzeitigen Attacken dringend
zur Installation.
Weiterhin stuft Microsoft die drei Schwachstellen in Windows Hyper-V
(CVE2022-30163), Windows LDAP (CVE-2022-30139) und Windows NFS (CVE-2022-30136)
als "kritisch" ein. Angreifer könnten nach erfolgreichem
Angriff beispielsweise aus einer virtuellen Maschine ausbrechen
und Schadcode im Host-System ausführen. Ebenfalls könnte
durch die NFS-Lücke Schadcode auf Systeme gelangen. In diesem
Fall sollen Attacken aus der Ferne möglich sein.
Mit dem Bedrohungsgrad "hoch" ist der Großteil
der verbleibenden Sicherheitslücken eingestuft. Angreifer könnten
hier etwa an Microsoft Office ansetzen und auf eigentlich abgeschottete
Informationen zugreifen. Damit könnten sie sich in Azure Open
Management Infrastructure erhöhte Nutzerrechte verschaffen.
Für den Webbrowser Internet Explorer hat Microsoft den Support
eingestellt und bekommt keine Sicherheitsupdates mehr. Daher wird
empfohlen, dass dieser nicht mehr genutzt werden sollte. Noch bis
2029 soll der IE-Modus in Edge unterstützt werden.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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