Ein Softwareingenieur von Google,
der behauptete, der KI-Algorithmus LaMDA habe ein Bewusstsein und
eine Seele, wurde freigestellt - davon berichtet die Washington
Post. Konversationen mit dem Chatbot sollen den 42-Jährigen
Blake Lemoine überzeugt haben, dass LaMDA mit einem etwa 7-
bis 8-jährigen Kind vergleichbar ist. Nachdem Lemoine Dokumente
zu dem Chatbot an einen Abgeordneten im US-Senat übergeben
haben soll, sei er nun beurlaubt worden.
Der Algorithmus "Language Model for Dialogue Applications",
den Google im vergangenen Jahr auf der Entwicklerkonferenz
I/O vorgestellt hatte, soll menschliche Unterhaltungen mit allen
Nuancen simulieren. Lemoines Aufgabe seit vergangenem Herbst sei
es gewesen, sicherzustellen, dass die Benutzung der KI sicher ist.
Dem
Bericht zufolge habe sich Lemoine intern dafür eingesetzt,
vor der Durchführung von Experimenten künftig die Erlaubnis
des Chatbots einzuholen. Er habe jedoch niemanden überzeugen
können. Der Mensch habe noch nicht gelernt, sich keinen Geist
hinter Maschinen vorzustellen, die ohne Geist Wörter aneinanderreihen
- darauf weist die Linguistin Emily Bender von der Universität
Washington in diesem Kontext hin.
Zwar habe es laut einem Googlesprecher in letzter Zeit vermehrt
Debatten über ein mögliches Bewusstsein von KI gegeben,
so handele es sich dabei jedoch um langfristige Entwicklungen. Die
Vermenschlichung aktueller Konversationsmodelle ergebe keinen Sinn,
da sie aufgrund der enormen für das Training verwendeten Datenmengen
kein Bewusstsein bräuchten, um real zu erscheinen.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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