In der KI-Forschung nutzt das Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) die Technologie von Graphcore.
Ab sofort öffnet das Institut seine Ressourcen am Hochleistungsrechner
Karlsruhe (HoreKa) interessierten Forschungsprojekten. Die Karlsruher
betreiben nach eigenen Angaben das erste wissenschaftliche Hochleistungsrechenzentrum
in Deutschland, das auf Graphcore setzt, um die KI-Forschung zu
beschleunigen. Dies dürfte für den europäischen KI-Chiphersteller
mit Unternehmenssitz in Bristol, Großbritannien einen Meilenstein
darstellen.
Interessierte in Deutschland, die an oder mit Künstlicher
Intelligenz (KI) aktiv forschen, können dem
KIT Projekte zur Nutzung der Graphcore-Instanzen einreichen
und einen direkten sowie dedizierten Zugang beantragen. Zur Genehmigung
benötigen Projektvorschläge zum Testen, Portieren, Entwickeln
oder auch Benchmarking von Anwendungen lediglich einen schlankeren
Prüfprozess. Der Ankündigung des KIT ist zu entnehmen,
dass umfangreichere Projekte mit einer Rechenzeit von mehreren zehn
Millionen CPU-Stunden hingegen prüft das Scientific Steering
Committee eingehender.
Laut Hersteller verfügen die Intelligence Processing Units
(IPU) von Graphcore über ein MIMD-Design (Multiple-Instruction,
Multiple-Data), das beim Trainieren von KI-Modellen Parallelität
über mehrere Dimensionen hinweg erlaubt. Die neue Prozessorarchitektur
soll für aufkommende Berechnungsverfahren in der KI wie Sparse
Data Structures besser geeignet sein als die bislang genutzten Prozessoren
beispielsweise von AMD und Nvidia, da die Datenstrukturen nicht
in dichten, zusammenhängenden Blöcken verarbeitet werden.
Die Graphcore-Prozessoren, die auf die Bedürfnisse von Machine-Learning-Prozessen
ausgelegt sind, sollen die zeit- und hardwareintensiven Rechenvorgänge
beim Trainieren von KI-Modellen beschleunigen. Ein Graphcore-IPU-POD-16-System
hat das Nationale Hochrechenzentrum am Karlsruher Institut für
Technologie (kurz: NHR@KIT) installiert. Es bietet mit 16 Intelligence
Processing Units (IPU) insgesamt vier PetaFLOPs (FP16) an Rechenleistung.
Rund 1.000 GByte beträgt die gesamte Speicherkapazität
des Systems. Davon stehen 14,4 GByte an prozessorientiertem Speicher
bereit. Laut KIT steht als Entwicklungsumgebung das Graphcore Poplar
SDK bereit, das alle wesentlichen Machine-Learning-Frameworks wie
TensorFlow,
PyTorch, PyTorch Lightning, Hugging Face, Keras oder auch PaddlePaddle
unterstützt.
Die Graphcore-Prozessoren stehen seit Februar 2022 auch als Kernstück
eines neuen, in Europa angesiedelten öffentlichen KI-Cloud-Dienstes
bereit. Laut eigener Website betreibt G-Core
Labs als europäischer Cloud- und Edge-Anbieter an insgesamt
16 Standorten Public Clouds und rund 25 Rechenzentren, neuerdings
auch ein IPU-Cluster am Unternehmenssitz in Luxemburg.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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