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Alle Intel-Prozessoren einschließlich der jüngsten Core i-12000 (Alder Lake) sowie alle Systems-on-Chip (SoCs) mit High-Performance-Standardkernen von ARM sind von einer neuen Form der Branch Target Injection (BTI), genannt Spectre V2, betroffen. Gefunden wurde die Sicherheitslücke von Forschern der Vrije Universiteit Amsterdam. Konkret ziele das neue Vorgehen auf den Branch Target Buffer (BTB) ab, welcher die letzten Zieladressen für Verzweigungen und Verzweigungskontexte speichert.

SuSE stuft die zu Intel gehörigen CVE-Nummern CVE-2022-0001 und CVE-2022-0002 als "moderat gefährlich" ein, da die Angriffe aufgrund des notwendigen Timings kompliziert seien. Intel und AWS haben eine noch niedrigere Einstufung vorgenommen. Die Sicherheitslücken seien viel schwieriger auszunutzen, als gängige Lücken und sollen daher keine wesentliche Bedrohung für typische Desktop-PCs und Notebooks darstellen.

Der Zugriff auf verwaltete Laufzeitumgebungen in privilegierten Modi sollte laut einer Empfehlung von Intel deaktiviert werden. Auf diesem Weg soll sich die Verwendung von verwalteten Laufzeiten wie der unprivilegierte Extended Berkeley Packet Filter (eBPF) im Kernel-Modus als Einfallstor verhindern lassen. Von ARM wird der Einsatz von Instruktionsschleifen, zum Verfälschen der Historie im Branch Target Buffer, oder das regelmäßige Leeren des Caches (Cache-Flushes), empfohlen.

(jb, hannover)

(siehe auch: Heise-News-Ticker)

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