Bram Moolenar, Projektleiter und Erfinder des Kommandozeileneditors
Vim, und sein
Team haben über die Entwicklungsmailingliste einige Neuigkeiten
zu den Arbeiten an der kommenden Version 9 angekündigt. Vim
9 könnte nach Jahren der Entwicklung bald auf die Zielgeraden
einbiegen. Die Entwickler wollen in der neuen Version insbesondere
Vims eigene Scripting-Engine überarbeiten.
Mithilfe der Vimscripts-Funktion können Nutzer den Editor
in nahezu jeder Hinsicht an ihre Bedürfnisse anpassen - dazu
gehört etwa das Syntax-Highlighting, die dynamische Einbingung
von Wörterbüchern oder die Anpassung von Einstellungen
auf Basis bestimmter externer Faktoren. Die geladenen Skripte können
die Performance des Editors unter Umständen jedoch stark beeinträchtigen.
Mit Vim 9 haben die Entwickler bereits große Teile des Interpreters
für das Vimscripts-Format neu geschrieben, um dieses Problem
zu beheben. Im Vergleich zum Vorgänger benötige die Ausführung
von Skripten nur rund ein Fünftel der Zeit - bei eingeschränkter
Kompatibilität.
Der Scripting-Layer des Editors soll im Zuge der Überarbeitungen
auch neue Features erhalten. Die Struktur von Skripten soll zudem
vereinfacht und die Syntax an die gängiger Programmiersprachen
angepasst werden. Eine Rückwärtskompatibilität des
neuen Skript-Styles zum Vorgänger soll es nicht geben. Schließlich
soll mit Vim 9 ein Feature-Freeze für eine Schnittstelle verhängt
werden, die seit vielen Jahren die direkte Ausführung verschiedener
Skriptsprachen - beispielsweise Python
- über integrierte Interpreter ermöglicht. Künftig
soll Vim stattdessen dazu in die Lage versetzt werden, externe Interpreter
direkt zu nutzen.
Ein Veröffentlichungszeitraum für Vim 9 ist bislang noch
nicht bekannt. Die neue Version soll jedoch dem kürzlich verstorbenen
Sven Guckes, der in der Vim-Szene besonders aktiv war, offiziell
gewidmet werden.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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