Auf der diesjährigen Online-Veranstaltung FOSDEM
(Free and Open Source Developers' European Meeting) hat einer der
maßgeblichen Köpfe hinter Grub, Daniel Kiper von Oracle,
den Zustand und die weiteren Pläne für den verbreiteten
Bootloader in einem aufgezeichneten Talk skizziert. Eine Herausforderung,
den Quellcoden in C und Assembler zu pflegen, ist geblieben.
Der Bootloader Grub
(GNU Grand Unified Bootloader) ist die verbreitete Methode, ein
Linux-System auf x86-Hardware zu booten, auch wenn es viele Möglichkeiten
gibt. Die Verfügbarkeit etlicher Module für Multiboot-Konstellationen,
für etliche Dateisysteme, für EFI und Secure Boot ist
der Grund, weshalb die meisten Linux-Distributionen Grub in Version
2.04 oder auch schon in der aktuellen Ausgabe 2.06 nutzen. Vor zehn
Jahren war Grub in Version 2 komplett neu geschrieben worden, um
etliche Probleme mit Grub Legacy auf moderner Hardware zu lösen
und dazu auch Code von anderen Open-Source-Projekten wie dem Vorläuferprojekt
PUPA zu übernehmen.
IBM-Entwickler Daniel Axtens schlägt wegen vergangener Bugs
und Sicherheitslücken vor, Teile von Grub in Rust
neu zu schreiben. Ein sicheres Speichermanagement wäre schon
während des Kompilierens des Rust-Programmcodes sichergestellt.
Durch die stringenten Zugriffsmodelle erlaubt Rust nicht die typischen
Pointer-Fehler von C, welche den Grub-Programmierern offensichtlich
so viel Kopfzerbrechen bereiten. Allerdings ist der Aufwand aufgrund
Neustrukturierung von mehrfach genutzten Speicherbereichen dahinter
nicht gering. Daher sollen für Grub 2.12 vorerst nur einzelne
Module auf Rust portiert werden.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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