Der Linux-Kernel
ist nun, eine Woche später als erwartet, in der neuen Version
5.16 erschienen. In der zusätzlichen Woche kamen jedoch keine
großen Änderungen mehr hinzu. Trotzdessen er als Wartungsrelease
geplant war, bringt der Kernel 5.16 einige interessante Neuerungen,
wie etwa den Einstieg in futex2, aktives Alarmieren von Dateisystemfehlern
auf Kernel-Ebene, einen "cluster-bewussten" CPU-Scheduler,
eine effizientere und leistungssteigernde Speicherwaltung sowie
erhöhte Sicherheit.
Mit futex2 soll in Zukunft der ältere System-Call futex()
abgelöst werden. Der sogenannte "Fast User Mutex"
erlaubt die Verwendung von Sperren für den konkurrierenden
Zugriff auch im User-Space. Der erste nun
veröffentlichte futex2-Patch führt den System-Call
futex_waitv() ein, welcher auch auf die Freigabe mehrerer Mutexe
warten kann - anders beim bisherigen futex(). Bestimmte Anwendungsszenarien
sollen hierdurch von einem Geschwindigkeitsgewinn profitieren.
Eine weitere Neuerung findet sich im Kernel-Modul fanotify, welches
nicht länger nur den Zugriff auf Dateien und Verzeichnisse
überwachen kann. Auch die Erkennung und Alarmierung von Dateisystemfehlern
sei nun möglich, was beispielsweise für Monitoring-Systeme
interessant ist. Weiterhin verfügt Linux 5.16 nun über
sogenannte Folio-Pages, welche in der Speicherverwaltung und bei
Dateisystemen dabei helfen sollen, Code zu verschlanken und die
Leistung zu steigern.
Schließlich wurde Linux auch weiter gegenüber einigen
Angriffsarten gehärtet. Unter anderem werden etwa Buffer-Overflows
weitere Angriffspunkte genommen. Weitere Informationen zum Release
sind im Changelog
nachzulesen.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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