Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021 hat Arne Schönbohm,
Präsident des Bundesamts
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), anhand
einer Vielzahl von Sicherheitsvorfällen als "besorgniserregend"
bezeichnet. Vor allem "die rasante Entwicklung neuer und angepasster
Angriffsmethoden, die massenhafte Ausnutzung schwerwiegender Software-Schwachstellen
und die teilweise gravierenden Folgen, die erfolgreiche Cyber-Angriffe
auslösen" seien beunruhigend.
Sicherheitslücken in IT-Produkten ermöglichten Angriffsmittel
und -methoden. Dies sei gravierend, "wenn Produkte mit großer
Verbreitung und hoher Marktdurchdringung betroffen sind". Schönbohm
bezeichnet solche Schwachstellen als "Ausdruck einer mangelhaften
Produktqualität". Daher sollten die Hersteller in ihrem
eigenen Interesse daran mitarbeiten, diese Mängel schnellstmöglich
und konsequent zu beheben. Den Anwendern müsse aber auch bewusst
sein, "dass sie ihre Netzwerke und Systeme jeden Tag aktiv
schützen müssen".
Laut des am Donnerstag veröffentlichten Lagebericht
des BSI "sind und bleiben" Schwachstellen in Hard-
und Software "eine der größten Herausforderungen
der Informationssicherheit". Im März beispielsweise habe
eine große Verwundbarkeit im Exchange-Server für Aufsehen
gesorgt. "Microsoft
schloss mit einem Sicherheitsupdate vier kritische Sicherheitslücken,
die in Kombination bereits für gezielte Angriffe ausgenutzt
worden waren". Diese Situation stufte das BSI als "extrem
kritisch" ein, was die zweithöchste der möglichen
Krisenstufen ist.
Das BSI meldet mit rund 144 Millionen neu registrierten Schadprogramm-Varianten
einen traurigen Rekord innerhalb eines Jahres, was 22 Prozent mehr
als im Vorjahr sind. Durchschnittlich 394.000 neue Schadprogrammvarianten
wurden täglich entdeckt (2020: 322.000), im Spitzenwert im
Februar sogar 553.000. Dies ist das höchste jemals gemessene
durchschnittliche Tagesplus.
Weiterhin find das Amt in deutschen Regierungsnetzen rund 44.000
E-Mails mit Schadprogrammen ab, bevor sie die Postfächer der
Empfänger erreichten. Wegen enthaltener Malware wurden 74.000
Webseiten durch die Webfilter der Regierungsnetze gesperrt. Zudem
übermittelte das BSI rund 14,8 Millionen Meldungen zu Infektionen
mit Trojanern, Viren & Co. an deutsche Netzbetreiber.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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