Das Windows-Dateisystem NTFS
dürfte dank eines neuen NTFS-Kernel-Treibers "NTFS3"
künftig besser von Linux unterstützt werden. Der Treiber
wird im Anfang November erwarteten Linux 5.15 enthalten sein. Neben
weiteren Funktionen soll der neue Kernel-Code im Vergleich zum bisherigen
Ansatz eine bessere Performance bieten.
Entwickelt wurde der NTFS-Treiber größtenteils von der
Firma Paragon Software GmbH. Laut den Entwicklern soll NTFS3 alle
gängigen Features bis hin zu NTFS 3.1, welches seit fast zwei
Jahrzehnten in Windows-Versionen für PCs verwendet wird, beherrschen.
Anstelle des alten
Standard Kernel-Treibers wurde aufgrund zahlreicher fehlender
Funktionen und einer nur rudimentären Schreibunterstützung
schon lange eher auf NTFS-3G
von der Firma Tuxera gesetzt. Der NTFS-Support liegt dort jedoch
nicht im Kernel, sondern dockt per FUSE (Filesystem in Userspace)
an den Kernel an.
NTFS3 soll durch Verzicht auf den FUSE-Ansatz und einem damit einhergehenden
reduzierten Overhead höhere Datendurchsätze sowie geringere
Wartezeiten bieten. Von den NTFS-3G-Entwicklern werden die Messungen
der NTFS3-Entwickler noch in Frage gestellt - die Resultate seien
demnach auf alte Versionen, ungeschickte Standardeinstellungen und
Fehlinterpretation einzelner Ergebnisse zurückzuführen.
Grundsätzlich seien jedoch auch noch weitere Optimierungen
nötig. damit das noch junge NTFS3 wirklich von dem geringeren,
prinzipbedingten Overhead profitieren kann.
Einige Vorteile des neuen NTFS-Treibers zeigen sich auch jetzt
schon: So funktionieren nun einige Funktionen, die mit FUSE-Dateisystemen
wie NTFS-3G bisher nicht oder nur umständlich umsetzbar waren
- beispielsweise die Freigabe eines NTFS-Dateisystems via NFS (Network
File System). In Linus
Torvalds Kommentar zur Integration des neuen NTFS-Kernel-Treibers
in Linux, der NTFS3-Dokumentation
sowie einem von
Paragon veröffentlichten FAQ sind weitere Informationen
nachzulesen.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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