Bereits Anfang Mai stellt Vodafone
vor der bundesweiten Abschaltung von UMTS (3G) im Sommer drei deutsche
Städte um. Diese sind Mainz, Wiesbaden und Chemnitz, wie das
Unternehmen am Montag mitteilte. Die dadurch frei werdenden Frequenzen
sollen dann für LTE genutzt werden. Im Vorfeld der bundesweiten
Umstellung will Vodafone damit die "Umstellungseffekte"
untersuchen und sicherstellen, dass alles reibungslos funktioniert.
Am 30. Juni 2021 will Vodafone UMTS
bundesweit deaktivieren. Die bisher für UMTS genutzten Frequenzen
bei 2,1 GHz werden dabei vollständig für LTE angepasst.
Im 2,1-GHz-Band nutzt Vodafone jeweils 20 MHz für Up- und Downlink,
die zum großen Teil auch jetzt schon für LTE eingesetzt
werden. Derzeit werden nur noch 2×5 MHz für 3G genutzt.
Nur etwa zwei Prozent der Mobilfunkkunden haben, nach Angaben des
Netzbetreibers, kein LTE. Seit Ankündigung der 3G-Abschaltung
im Frühjahr 2020 habe sich der Datenverkehr im 3G-Netz massiv
reduziert und mache nur noch etwa 1,5 Prozent des gesamten mobilen
Datenverkehrs im Vodafone-Mobilfunknetz aus.
Netzplaner Guido Weissbrich sagt: "Den überwiegenden
Teil des ehemaligen 3G-Spektrums nutzen wir bundesweit schon heute
für LTE". Die vollen 20 MHz für LTE werden erstmals
in Mainz, Wiesbaden und Chemnitz ein gesetzt. "Besonders in
den Spitzenzeiten, wenn alle surfen und telefonieren, merken unsere
Kunden das."
Über ein mehrstufiges Update der Konfigurationsdaten der Funkzelle
erfolgt dann die eigentliche Abschaltung. Der Sprecher erklärt:
"Das Umwidmen ist ein fortlaufender Prozess". "Das
heißt, das kann schon ein paar Tage dauern, bis die 5 MHz
dann im LTE-Netz zur Verfügung stehen."
Im Vorfeld sollen betroffene Kunden informiert werden. In allen
Tarifen hat Vodafone bereits die LTE-Nutzung freigeschaltet. Der
Netzbetreiber tauscht Karten, die kein LTE unterstützen, kostenfrei
aus. Über das GSM-Netz können Nutzer, die kein Smartphone
besitzen, nach der 3G-Abschaltung weiter telefonieren.
Ende Juni schaltet auch die Telekom
ihr UMTS-Netz ab und hat die entsprechenden Vorbereitungen schon
in die Wege geleitet. Sämtliche Tarife hat das Unternehmen
ihrer Prepaid-Tochter Congstar mit Zugang zum LTE-Netz ausgestattet.
Die Vorbereitungen laufen auch bei Telefónica Deutschland,
im O2-Netz soll UMTS bis Ende des Jahres abgeschaltet werden.
(ts, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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