Der Betrieb eines eigenen Satelliten-Internets
wird nun von der EU-Kommission erwägt. Für 7,1 Millionen
Euro wurde dazu eine Machbarkeitsstudie bei einem Konsortium aus
europäischen Satelliten-Herstellern und -Betreibern, Telekommunikationsfirmen
und Raketendienstleistern gestartet - die Ergebnisse sollen in einem
Jahr vorliegen.
Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sollen mit dem System
sicher mit Internet versorgt und bisher unerreichte Flecken in ländlichen
und entfernt gelegenen Gebieten abgedeckt werden - so
der beteiligte Konzern Airbus. Das System soll auf dem Programm
Govsatcom der EU, welches dem Verbinden und Teilen von Satellitendiensten
dient, aufsetzen und zudem auch Ergebnisse der Initiative EuroQCI
nutzen.
Die Erwartungen potenzieller Nutzer und Anforderungen an die Mission
sollen von dem Konsortium, dem unter Anderen auch Arianespace,
Eutelsat, Hispasat, OHB, Orange, SES, Telespazio und Thales Alenia
Space angehören, erarbeitet werden. Zudem soll untersucht werden,
wie kritische Infrastrukturen einschließlich terrestrischer
Netze verbessert und das Satellitensystem mit diesen verbunden werden
könnte. So sollen der Zugriff auf die Cloud gestärkt und
digitale Dienste unabhängig bereitgestellt werden. Schließlich
könnte mit dem System das 5G-Ökosystem und die Interoperabilität
von Kommunikationssystemen gestärkt werden.
Laut dem Chef der ArianeGroup, André-Hubert Roussel, sollte
der Initiative im Bereich der Weltraumpolitik höchste Priorität
eingeräumt werden, denn Europa müsse das Programm und
verknüpfte Projekte ehrgeizig vorantreiben. Mit Starlink ist
Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX
bereits dabei, ein Satellitennetz zur Internetversorgung aufzubauen.
Im Dezember wurden der US-Firma von der Bundesnetzagentur bereits
erste befristete Frequenzen zur Nutzung zugeteilt.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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