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Eine zentrale Datenschutzneuerung in iOS 14 wurde nun von einer
Gruppe europäischer Werbeverbände kritisiert - Apple
wurde daher zu Änderungen aufgefordert. In dem von 16 Branchenverbände
unterzeichneten Schreiben an den Apple-Konzern heißt es, man
habe "erhebliche Vorbehalte und Bedenken" hinsichtlich
eines von Apple gezeigten Einwilligungsdialoges. Angezeigt wird
der Dialog, wenn Apps auf den Advertising Identifier (IDFA) von
iOS zugreifen wollen.
Die Werber schreiben, dass der Dialog nicht die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung
zur Einholung einer Einwilligung für personalisierte Werbung
erfülle. Da viele Apps in Europa bereits durch Consent-Managament-Plattformen
(CMPs) eine Einwilligung einholen, sei die Anzeige des Dialogs zudem
nicht doppelt erforderlich. Weiterhin sei der Dialog nur gerinfügig
von App-Anbietern anpassbar und berge damit ein "hohes Risiko"
für eine Verweigerung der Tracking-Zustimmung - dies könnte
die Werbeumsätze mindern.
Auch wettbewerbsrechtliche Bedenken werden von den Verbänden
genannt. So soll Apple mit dem Dialog sein eigenes Werbegeschäft
für Banner-Werbung in der App-Store-Suche stärken. Über
eine eigene Schnittstelle (SKAdNetwork)
soll Werbetreibenden die Messung des Erfolgs einer Kampagne für
App-Installationen in datenschutzfreundlicher Form ermöglicht
werden - dabei muss auch keine Einwilligung des Nutzers eingeholt
werden.
In dem Schreiben heißt es schließlich, Apple müsse
gemeinsam mit der Branche an einer geeigneten Umsetzung einer Tracking-Einwilligung
arbeiten. Außerdem müsse Apple eine Folgeabschätzung
zu Auswirkungen auf Umsätze und Arbeitsplätze in der Verlags-
und Werbebranche vornehmen. Unterzeichnet wurde das Schreiben von
dem BVDW (Bundesverband
Digitale Wirtschaft) sowie Verbänden wie IAB
Europe.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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