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Comcast
ist vergangene Woche als erster Internet Service Provider dem "Trusted
Recursive Resolver"-Programm von Mozilla
beigetreten. Damit kann Comcast nun die von Firefox ausgehenden
DoH-Anfragen seiner Kunden selbst beantworten. Nach wie vor sorgt
die Umleitung von DNS-Anfragen über einen DNS-Resolver für
viele Diskussionen.
Ziel von DoH ist es, DNS gegen mithörende Dritte abzusichern.
Das Protokoll, welches bei der Internet Engineering Task Force standardisiert
wurde, sorgte im Vergleich zu seinem Konkurrenten, DNS über
TLS (DoT), für politische Debatten, da Mozilla dezentral abgewickelten
DNS-Verkehr über einen einzigen zentralen Provider, Cloudflare,
vollziehen wollte. Insbesondere in Europa stieß Mozilla auf
Protest, da die Implementierung so zunächst auf US-Nutzer beschränkt
sein sollte.
Mozilla hatte zur Absicherung der erklärten Datenschutz-Versprechungen
von Beginn an klare Vorgaben für die Behandlung von bei Cloudflare
eintreffenden DNS-Anfragen von Firefox-Nutzern vereinbart. Die Daten
aus den DNS-Anfragen dürfen so von Trusted Recursive Resolvern
(TRR) maximal 24 Stunden gespeichert und nicht weitergegeben oder
kommerziell verwertet werden. Weiter nach oben gereichte Anfragen
persönlicher Daten zur Auflösung von Namen im DNS müssen
zudem datenschutzfreundlich entkleidet werden. Weiterhin dürfen
TRR-Betreiber laut eines Blogbeitrags
von Mozilla Daten von Strafverfolgern nur auf Wunsch der Nutzer
filtern.
Als dritter Resolverbetreiber nach Cloudflare und NextDNS
kann Comcast durch den Beitritt zum TRR-Programm in Zukunft den
DNS-Verkehr der eigenen Nutzer selbst abarbeiten. So werden Kundenanfragen
aufgrund von Problemen bei der Auflösung vermindert und zugleich
auf die Umleitung von nicht-existierenden Domains auf eine "Empfehlungsseite"
verzichtet werden.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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