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Für Bedenken, was die Privatsphäre der Nutzer angeht,
sorgt eine neue Chrome-Funktion.
Dabei geht es um seiteninterne Links, die Nutzer gezielt zu bestimmten
Abschnitten auf Webseiten schicken. Anker-Links, welche als simple
Sprungmarken dienen, haben bislang diese Aufgabe übernommen.
Beispielsweise führt der Verweis "...info.html/#kontakt"
den Nutzer direkt zu einem Formular auf einer Webseite. Der Nachteil:
Im Quelltext müssen Seitenbetreiber die korrekten Stellen mit
einem ID-Attribut markieren, zum Beispiel mit <h2 id="#kontakt">...</h2>.
Diese Tätigkeit soll die neue Chrome-Funktion überflüssig
machen: "Scroll To Text Fragment" ermöglicht seiteninterne
Links, die beliebige Textfragmente auf einer Webseite verlinken.
Es entsteht eine URL nach dem Schema "https://example.com#:~:text=prefix-,startText,endText,-suffix".
Dieses Format ist in einem Entwurf der "Web Platform Incubator
Community Group", kurz WICG,
definiert. Alle wichtigen Browser-Hersteller sind in dieser W3C-Gruppe
vertreten. Google-Entwickler sind hier besonders aktiv .
Standardgemäß war ScrollToTextFragment in Chrome nicht
aktiviert was sich mit der aktuellen Version 80 geändert
hat. Die Nachteile der Funktion wurden schon seit einigen Monaten
diskutiert. Ein Sicherheitsforscher, des Browser-Hersteller Brave,
Peter Snyder machte auf eine mögliche Gefahr für die Privatsphäre
der Nutzer aufmerksam: "Stellen Sie sich eine Situation vor,
in der ich den DNS-Verkehr (zum Beispiel in einem Firmennetzwerk)
einsehen kann und ich einen Link zum Firmengesundheitsportal mit
...#:~:text=Krebs sende." Dadurch wäre in bestimmten Situationen
erkennbar, "ob der Mitarbeiter Krebs hat, weil dieser tiefergehende
Informationen aufgerufen hat", schreibt Snyder in einem GitHub-Post.
Unter ganz spezifischen Umständen könnten die Daten unter
"text" verräterisch sein. Nicht gegeben ist eine
generelle Verwundbarkeit. Wie Google die Information weiterreichend
auswertet ist aber auch fraglich.
(hv, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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