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Am 19.02.20 haben Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der parlamentarische Staatssekretär Dr. Michael Meister vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und viele weitere Laudatoren mit einem Druck auf den virtuellen roten Knopf den neuen Supercomputer Hawk (Falke) offiziell in Betrieb genommen.

Der Bund und das Land Baden-Württemberg haben je 19 Millionen Euro für die Anschaffung des von HPE aufgebauten Großcomputers am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) beigesteuert. Die auch nicht unbeträchtlichen Betriebskosten kommen noch dazu – allein rund 4 Millionen Euro pro Jahr für die Energie. Vorrangig wird der Rechner für die Wissenschaft genutzt, allerdings auch von der Industrie, vor allem von zwei großen Automobilkonzernen aus der Umgebung.

In 44 Racks wird der von HPEs SGI-Linie für AMD-Prozessoren konzipierte, mittelwarmwassergekühlte Apollo-9000-Rechner mit insgesamt 11.264 AMD Epyc-7742-Prozessoren bestückt, von denen jeder mit 64 Kernen und 2,25 GHz Takt aufwartet. Theoretisch erreichen diese Kerne rund 26 PFlops Spitzenleistung. Hawk ist damit etwa genauso schnell wie Deutschlands bisheriger Spitzenreiter, der SuperMUC-NG am Leibniz-Rechenzentrum in München/Garching.

Aber in der Praxis dürfte Hawk in vielen Fällen ein gutes Stückchen schneller sein als der mit Intel Xeon SP bestückte SuperMUC-NG, hat er doch weit mehr als doppelt so viele Rechenkerne. Außerdem kann der SuperMUC-NG, wie alle neueren Intel-Rechner, nur dann voll punkten, wenn er die Vektorerweiterung AVX512 wirklich hocheffizient ausnutzen kann (so wie beim Linpack-Benchmark).

Derzeit könnte sich Hawk mit seinen 720.896 CPU-Kernen sogar Weltmeister der Rechner in der "Schwergewichtsklasse" nennen. Systeme, die mehr Rechenkerne besitzen, nutzen entweder GPUs oder Leichtgewichtskerne wie etwa Intel Xeon Phi oder IBM BlueGene.

(hv, hannover)

(siehe auch: Heise-News-Ticker)

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