|
In Zukunft muss der in Hannover ansässige E-Mail-Anbieter
Tutanota
Ermittlern die Möglichkeit geben, auf den Klartext von E-Mails
verdächtiger Personen zuzugreifen. Dies gelte nur für
nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselten E-Mails und unter Vorlage
einer Gerichtsanordnung. Das Itzehoer Amtsgericht habe dies entschieden.
Die Süddeutsche
Zeitung berichtet, dass das Unternehmen im Oktober 2018 aufgefordert
wurde, im Rahmen von Ermittlungen E-Mails "unverschlüsselt
und in Echtzeit der Polizei zur Verfügung zu stellen".
Kriminelle hatten eine E-Mail-Adresse von Tutanota verwendet. Das
Unternehmen war der Aufforderung nicht nachgekommen.
Das Urteil fiel fünf Monate später, worin das Amtsgericht
auf die Verpflichtung der Preisgabe von Daten zu Ermittlungszwecken
verweist. Besonders ist bei diesem Fall, dass Tutanotas Mail-Service
sich an Kunden richtet, denen Datenschutz und -sicherheit besonders
wichtig sind. Hierbei werden sämtliche E-Mails und Kundendaten
ausschließlich verschlüsselt gespeichert.
Selbst unverschlüsselte Mails werden bislang ohne vorherige
Anfertigung einer Kopie des Klartexts automatisch verschlüsselt.
Nun sei laut der Süddeutschen Zeitung das Tutanota-Team mit
einer Erweiterung seines Services um eine Funktion beschäftigt,
die es Ermittlern ermöglicht, E-Mail-Kopien im Klartext mitzulesen.
(tl, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
Hannover · EDV-Beratung ·
Linux · Novell · Microsoft · Seminar ·
IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|