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Bis vor kurzem ließen sich in vielen E-Mail-Programmen digitale
Signaturen von Nachrichten mit relativ einfachen Tricks fälschen.
Nicht betroffen sind die zugrundeliegenden kryptografischen
Verfahren, stattdessen kann ein Angreifer eine solche Software
dazu bringen, unsignierte E-Mails fälschlicherweise als signiert
und damit als vertrauenswürdig anzeigen lassen. Umsetzungen
von S/MIME und PGP sind betroffen. Empfehlungen
vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
sind, E-Mail-Programme auf dem aktuellen Stand zu halten und das
Anzeigen von HTML-Code sowie das Nachladen externer Inhalte zu deaktivieren.
Schwachstellen auf Windows fanden die Forscher in Thunderbird,
Outlook mit GpgOL, Windows 10 Mail, Windows Live Mail, The Bat,
eM Client und Postbox. Evolution und Trojitá waren unter
Linux angreifbar. Auf dem Mac sind Apple Mail mit GPG Suite, MailMate
und Airmail betroffen. Android ist mit K-9 Mail über OpenKeychain,
R2Mail2 und MailDroid mit Flipdog-Plug-in und mit der App Nine verwundbar.
Mail App auf iOS ist ebenfalls angreifbar. Auch die Web-basierten
E-Mail-Programme Roundcube (mit Enigma oder rc_smime) und Mailpile
(mit GnuPG) lassen sich austricksen. In weiteren E-Mail-Programmen
sind kleinere Bugs, über die sich die Signaturprüfung
wenigstens zum Teil manipulieren lässt.
Die Forscher haben laut BSI
die Entwickler der entsprechenden Software im Vorfeld ihrer Veröffentlichung
informiert und es wurden Sicherheitsupdates verteilt, welche die
beschriebenen Probleme beheben sollen. Ihre E-Mail-Programme auf
dem neuesten Stand zu halten und entsprechende Updates zeitnah einzuspielen,
empfiehlt die Behörde allen Anwendern.
(hv, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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