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Der hochrangige NSA-Beamte Rob Joyce hat auf der RSA-Sicherheitskonferenz
in San Francisco ein Software-Analyse-Werkzeug des Geheimdienstes
als Open-Source-Projekt vorgestellt. Der Öffentlichkeit ist
seit den Vault-7-Veröffentlichungen
von Wikileaks bekannt, dass das Tool namens Ghidra existiert.
Das Reverse-Engineering-Werkzeug kann ab sofort von der weltweiten
Security-Gemeinde frei benutzt werden.
In der Community wird das auch deswegen als Sensation gehandelt,
weil Ghidra der erste ernstzunehmende Konkurrent zu IDA Pro zu sein
scheint, der Software, an der bisher kein Weg vorbeiführte,
wenn man Executables in ihre Einzelteile zerlegen und analysieren
wollte. Profi-Versionen von IDA kosten tausende Dollar pro Lizenz,
wo hingegen die NSA-Software kostenlos ist.
Ghidra benötigt lediglich eine unterstützte Version des
Java Runtime Environment samt Entwicklungsumgebung JDK, um unter
Windows,
MacOS und Linux zu laufen. Das Programm ist in Java geschrieben,
unterstützt aber auch Python-Plugins und läuft nur auf
64-Bit-Architekturen.
Ghidra besitzt eine klassische grafische Benutzungsoberfläche
und lässt sich ebenfalls von der Kommandozeile aus skripten.
An einem Reverse-Engineering-Projekt können mehrere Analysten
zusammen arbeiten, in dem sie die Server-Unterstützung des
Programms aktivieren und die Projektdatei zentral verwalten. Für
solche Kollaborationsfunktionen benötigt Marktführer IDA
Pro zusätzliche Plugins.
(jf, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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