|
Die Beteiligten der Internet Engineering Task Force (IETF)
haben seit dem Frühjahr 2017 den Vorschlag diskutiert, DNS-Informationen
über das verschlüsselte HTTPS-Protokoll zu übertragen
und dieses als DNS-over-HTTPS (DoH) schließlich im
vergangenen Herbst als Internet-Standard veröffentlicht.
Für große Teile der DoH-Implementierung im Firefox-Browser
ist der Entwickler Daniel Stenberg zuständig gewesen und erklärte
auf der Fosdem-Konferenz die Vorteile der Technik. Aus Sicht des
Entwicklers liegen diese vor allem beim Endnutzer.
DoH läuft auf den üblichen HTTP-Ports, also 443 oder
auch 80, lässt sich damit nicht von normalem Web-Traffic unterscheiden
und kann auch nicht über eine Portsperre blockiert werden.
Die übertragenen Daten sind dann nicht nur verschlüsselt,
sondern durch die Wiederverwendung der TLS-Infrastruktur
samt Zertifikaten auch impliziert authentifiziert. Wenn der Nutzer
dem Betreiber des DoH-Endpunkts vertraut und dessen Zertifikat,
sollte auch den so erhaltenen DNS-Informationen vertraut werden.
Entscheidend für Stendberg ist vorallem der letztgenannte
Punkt. Denn in der bisher üblichen Konfiguration der Nutzer
wird der DNS-Server per DHCP automatisch im System über ein
unverschlüsseltes Protokoll zugewiesen. Selbst wenn Nutzer
einen anderen DNS-Server verwenden, geschieht dies in den meisten
Fällen auch unverschlüsselt und nicht authentifiziert
über das alte DNS-Protokoll.
Derzeit gibt es mit Google, Cloudflare
und nur sehr wenigen anderen Alternativen kaum Server-Anbieter für
DoH, räumt Stenberg ein. Dies sei aber kein inhärentes
Problem von DoH. Wie bisher schon mit DNS könne im Prinzip
jeder mit Zugriff auf einen Server auch einen DoH-Endpunkt umsetzen.
(hv, hannover)
(siehe auch golem.de:)
Hannover · EDV-Beratung ·
Linux · Novell · Microsoft · Seminar ·
IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|