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Der FTTH-Betreiber
Swisscom hat sich bei Nationalrat und Ständerat durchgesetzt,
sodass er seine Netze nicht reguliert öffnen muss. In Deutschland
fordert dies auch die Telekom und ist damit nicht allein.
Begrüßt wurde die Entscheidung von einem Sprecher der
Swisscom,
wonach der Betreiber sein Glasfasernetz nicht öffnen muss.
Stefan Nünlist, Leiter Unternehmenskommunikation und Public
Affairs von Swisscom, sagte: "Der Ständerat hat investitionshemmende
regulatorische Eingriffe verworfen und sich für das erfolgreiche
und bewährte Konzept des Infrastrukturwettbewerbs entschieden.
Dies ist sehr erfreulich. Drittanbieter werden wie bisher zu attraktiven
kommerziellen Bedingungen Zugang zu allen wichtigen Festnetztechnologien
von Swisscom haben."
Die Swisscom sollte vom Bundesrat verpflichtet werden, Konkurrenten
für eine Entschädigung Zugang auch zu Glasfaseranschlüssen
zu gewähren. Der Nationalrat und Ständerat wandte sich,
laut einem Bericht des IT-Magazins,
dagegen.
Laut Swisscom ist der Bau der neuen Glasfasernetze in den vergangenen
Jahren das Resultat eines intensiven Infrastruktur- und Technologiewettbewerbs.
In vielen Fällen können Kunden aus drei unabhängigen
Netzinfrastrukturen wählen. Das Unternehmen erkläre, dass
von einem Monopol nicht die Rede sein kann. Außerdem hätten
Wettbewerber bereits zu kommerziellen Bedingungen Zugang zu den
Swisscom-Netzen.
In Deutschland hatte sich der Präsident der Bundesnetzagentur,
Jochen Homann, dafür ausgesprochen, bei echter Glasfaser auf
Zugangs- und Entgeltregulierungen weitgehend zu verzichten. "Für
neue Technologie brauchen wir neue Konzepte", sagte Homann
im Mai 2018. Er betonte: "Die erfolgreiche Regulierung des
Kupfernetzes verleitet uns nicht zu dem Fehlschluss, dieses komplexe
Modell der ausdifferenzierten Zugangs- und Entgeltregulierung auf
die Glasfaser zu übertragen. Für neue Technologien brauchen
wir neue Konzepte - Konzepte, die es erlauben, auf die bisherige
Zugangs- und Entgeltregulierung zugunsten kommerzieller Vereinbarungen
zwischen den Unternehmen weitestgehend zu verzichten."
Für die Deutsche Telekom und andere wäre es unwirtschaftlich,
FTTH (Fiber To The Home) auszubauen und diese Netze dann reguliert
Wettbewerbern als Vorleistung anzubieten. Theo Weirich, Geschäftsführer
von Wilhelm.tel aus Norderstedt, sagte dazu im April 2018, das Ziel
sei keine komplette Regulierungs- oder Rechtsfreiheit. "Doch
alle, die in die Infrastruktur investieren, sollten die Möglichkeit
dazu haben, auch die Telekom." Wenn auf eine Regulierung von
FTTB/H-Netzen verzichtet wird seien Spielregeln wie ein marktverhandelter,
diskriminierungsfreier Open Access und die Bundesnetzagentur als
Schiedsrichter nötig.
(hv, hannover)
(siehe auch golem.de:)
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