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Die Virtualisierungssoftware VirtualBox von Oracle
soll unter allen Betriebssystemen verwundbar sein.
Ein Angreifer kann mit den richtigen Voraussetzungen aus einer
VM ausbrechen und Code im Hostsystem ausführen. Da der Entdecker
der Lücke die Infos Oracle vorab nicht mitgeteilt hat, ist
eine abgesicherte Version noch nicht in Sicht. Dennoch gibt es Möglichkeiten
sich zu schützen.
Diese Art der Offenlegung verstößt gegen die Responsible-Disclosure-Richtlinie.
Um reparierte Versionen von verwundbarer Software veröffentlichen
zu können, sollten Softwarehersteller normalerweise vor der
Öffentlichkeit von Sicherheitslücken erfahren.
Der Sicherheitsforscher hat sich in diesem Fall hat sich bewusst
dagegen entschieden, weil er generell mit der Vorgehensweise von
Oracle nach dem Melden von Bugs unzufrieden ist. Dieses und ausführliche
Details zur Lücke führt er auf Github aus. Die Lücke
wurde noch keiner CVE-Nummer zugeteilt. Eine Bewertung des Angriffsrisikos
steht ebenfalls noch aus.
Alle VirtualBox-Ausgaben in den Standardeinstellungen bis einschließlich
5.2.20 auf allen Betriebssystemen sollen bedroht sein. Das voreingestellte
virtuelle Netzwerkgerät Intel PRO/1000 MT Desktop (82540EM)
im NAT-Modus bildet den Angriffspunkt.
Ein Angreifer muss als Admin in einer VM aktiv sein, damit eine
Attacke erfolgreich ist. Mit vergleichsweise viel Aufwand soll er
dann Speicherfehler auslösen und letztlich mit niedrigen Nutzerrechten
(Ring 3) im Host landen. Er könnte sich dann von dort über
weitere, nicht weiter ausgeführte, Schwachstellen höhere
Rechte aneignen. Der Sicherheitsforscher hat eigenen Angaben zufolge
jenes erfolgreich unter den x86- und x64-Versionen von Ubuntu
16.04 und 18.04 ausprobiert.
Um das System vor Angriffen dieser Art zu schützen, muss lediglich
eine anderes virtuelles Netzwerkgerät als das Voreingestellte
auswählen. Es bleibt abzuwarten, wie Oracle auf das Problem
reagiert.
(jf, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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