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In aktuellen Intel-CPUs hat eine Forschergruppe eine neue Schwachstelle entdeckt, über die Schadcode beliebige Daten eines anderen Prozesses auslesen kann. Auf simultanes Multi-Threading (SMT) (Intel hat es unter der Bezeichung Hyper-Threading implementiert) richtet sich der Seitenkanalangriff und kann Daten eines zweiten Threads auf demselben CPU-Kern mitschneiden.

Die Forschergruppe besteht aus fünf Forschern und sind von den Universitäten aus Tampere (Finnland) und Havanna (Kuba). Sie gehen davon aus, dass die "PortSmash" getaufte Schwachstelle grundsätzlich alle CPUs mit SMT-Architektur gefährden kann. Sie haben ihre Entdeckung an Intel-CPUs der Skylake- und Kaby-Lake-Mikroarchitekturen getestet. Als nächstes wollen sie weitere CPU-Architekturen mit SMT, insbesondere AMDs Ryzen, vornehmen.

Auf ZDNet erläuterte Brumley, einer der Forscher, dass PortSmash im Userspace laufe und keine Root-Privilegien benötige. Der Angriff gelte weder dem Hauptspeicher noch dem Cache. Brumley sieht eine große Angriffsfläche vor allem in IaaS-Umgebungen (Infrastructure as a Service), in denen virtuelle Maschinen mehrerer Cloud-Kunden sich physische CPU-Kerne teilen müssen.

Laut Ars Technica hat Intel das Problem inzwischen bestätigt, sich aber noch nicht zu möglicher Abhilfe von eigener Seite geäußert. Software-Entwickler (insbesondere Entwickler von Bibliotheken) sollten vielmehr darauf achten, möglichen Seitenkanalangriffen vorzubeugen. Für die OpenSSL-Versionen 1.1.1 und 1.1.0i haben die Entwickler bereits reagiert und Patches bereitgestellt.

(ts, hannover)

(siehe auch Heise News-Ticker:)

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