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Zusammen mit dem am 31. Oktober 2018 veröffentlichten Update
auf iOS 12.1 hat Apple auch 37
Sicherheitslücken in seinem Mobilbetriebssystem geschlossen.
Da einige Anfälligkeiten das Einschleusen und Ausführen
von Schadcode ermöglichen, unter Umständen sogar mit Kernelrechten,
sind sie als kritisch einzustufen.
Ein Fehler in der Auto-Unlock-Funktion kann dazu führen, dass
schädliche Apps die AppleID des lokalen Nutzers auslesen. In
früheren iOS-Versionen soll es zudem möglich sein, den
Bluetooth-Datenverkehr abzufangen.
Die Komponenten IOMobileFrameBuffer und Crash Reporter sollen nun
nicht mehr Anwendungen Zugriff auf Speicherinhalte ermöglichen.
Dies gilt auch für den Kernel, in dem zudem ein Speicherfehler
steckte, welcher besagte Ausführung von Code mit Kernelrechten
erlaubte.
Darüber hinaus wurde ein Bug beseitigt, welcher es dem Angreifer
erlaubte mit Zugriff auf ein iOS-Gerät gelöschte Nachrichten
wiederherzustellen. Auch bei der Notizen-App trat zuletzt dasselbe
Problem auf. Safari wiederum gab Daten der Autofill-Funktion preis
und löschte den Browserverlauf nicht vollständig. Zudem
soll nun ein Fehler in Safari, der Spoofing-Angriffe
ermöglichte, der Vergangenheit angehören.
Sicherheitsforscher fanden die meisten Schwachstellen in der Browser-Engine
WebKit. Nach Installation des Updates auf iOS 12.1 soll diese nicht
mehr Cross-Site-Scripting
begünstigen und das Einschleusen und Ausführen von Schadcode
erlauben. Zudem wurden sieben Use-after-free-Bugs in WebKit beseitigt,
die sich ebenfalls für eine Remotecodeausführung eigneten.
Die von Apple offengelegten Anfälligkeiten wurden ausschließlich
von externen Sicherheitsforschern entdeckt, darunter Mitarbeiter
von Googles
Project Zero, Qihoo 360, der Pakistan Telecommunications Authority,
dem britischen National Cyber Security Centre, Alibaba sowie mehreren
unabhängigen oder anonymen Sicherheitsforschern, die zum Teil
mit Trend Micros Zero Day Initiative zusammengearbeitet haben.
Apple verteilt iOS 12.1 seit dem Abend des 31. Oktobers 2018. Es
steht für iPhone 5S und später für iPad Air sowie
den iPod Touch der sechsten Generation zur Verfügung. Nutzer
erhalten es Over-the-Air über die Updatefunktion des Betriebssystems
oder mithilfe der Mediensoftware iTunes. Es sollte das Update zeitnah
installiert werden, um die Sicherheitslöcher zu stopfen, auch
wenn Hackerangriffe auf iOS sehr selten sind.
Ob iOS 12.1 nicht noch weitere, von Apple nicht erwähnte Schwachstellen
behebt, ist allerdings unklar. Das Unternehmen aus Cupertino informiert
nicht stets umfassend über ausgelieferte Patches, laut Ian
Beer, Mitarbeiter von Googles Project Zero. So soll iOS 12 Fixes
für mehrere kritische Bugs enthalten, die Beer entdeckt und
Apple gemeldet hat. Sie seien in den Sicherheitshinweisen für
iOS 12 jedoch nicht erwähnt.
(jf, hannover)
(siehe auch zdnet.de:)
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