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Verwundbare Linux-Systeme können durch einen Programmierfehler
im IPv6-DHCP-Client von Systemd
mit manipulierten DHCP-Paketen übernommen werden.
Über einen DHCPv6-Server im selben Netz könnte ein Angreifer
verwundbare Systeme mit solchen Paketen ansprechen, aufwecken, den
Bug ausnutzen und dann Schadcode auf den Zielsystemen ausführen.
Auch das Netz eines Internet-Dienstanbieters könnte von diesem
Angriffsszenario unter Umständen betroffen sein, falls ein
Angreifer dort DHCPv6-Server unter seine Kontrolle bringen kann.
Über die Sicherheitslücke kann der Angreifer potenziell
direkt in den Speicher der Zielsysteme schreiben, deswegen könnte
die Lücke dazu missbraucht werden, die Zielsysteme zu kapern.
Unter anderem steckt Systemd in Ubuntu, Fedora, Debian, Linux Mint,
CoreOS, SUSE Linux Enterprise Server (SLES) und Red Hat Enterprise
Linux (RHEL) sowie CentOS. Allerdings verwenden einige Distributionen
den verwundbaren DHCPv6-Client nicht, dadurch ist diese Komponente
beispielsweise bei
RHEL 7 nicht vorinstalliert und das System dementsprechend in
der Grundkonfiguration nicht verwundbar. Der Client ist zwar standardmäßig
inaktiv bei Ubuntu, allerdings tritt dieser sofort in Aktion, wenn
der Rechner IPv6-Pakete empfängt.
Anfang Oktober wurde die Sicherheitslücke (CVE-2018-15688)
von einem Sicherheitsforscher von Googles Security-Team in
der Linux-Distribution Ubuntu entdeckt und gemeldet. Die Lücke
wurde dort bisher nicht geschlossen, allerdings hat Systemd-Chefentwickler
Lennart Poettering bereits vor über einer Woche einen
entsprechenden Patch veröffentlicht.
Zum Großteil arbeiten die betroffenen Linux-Distributionen
momentan daran, ihre Pakete des betroffenen Moduls systemd-networkd
abzusichern. Sobald die aktualisierten Pakete zur Verfügung
stehen, sollten sie schnellstmöglich installiert werden, um
die Lücke zu stopfen.
In der Vergangenheit war Systemd immer wieder dafür kritisiert
worden, dass dessen Entwickler wichtige Linux-Systemkomponenten
von Grund auf neu schreiben und dabei zum Teil gravierende Fehler
machen. Die Liste der Systemd-Distributionen zeigt andererseits,
wie weiten Anklang die Technik mittlerweile findet.
(jf, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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