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Bei der 40. Internationalen Konferenz der Beauftragten für den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre in Brüssel hat sich Apple-Boss Tim Cook nach seinem vielbeachteten Auftritt per TV-Interview noch einmal nachgelegt.

Denn bereits am Mittwoch sagte er, dass die zunehmende Datensammelei zu einer Überwachung und Radikalisierung führe – er sprach in diesem Zusammenhang gar von einem "datengetrieben-industriellen Komplex" –, es bestehe die Gefahr, dass das Problem so groß werden könne, das es bald unmöglich zu lösen sei.

Gegenüber CNN sagte der Apple-CEO, er selbst sei keine Person, die Regulierung schätze. Zudem sagt er, dass es Zeiten gebe, in denen der freie Markt nicht funktioniere, weshalb es notwendig werde, dass der Staat handelt. In der heutige Zeit nähmen die Daten überhand, die über Menschen ohne deren Wissen gesammelt werden – und wenn Menschen ihre Einverständnis erteilten, erfolge dies in Form von rechtlichen Dokumenten die 70 Seiten hätten. Für jedes Land ist der Schutz der Privatsphäre in Form von Gesetzen entscheidend. "Die Daten gehören Ihnen", so Cook.

Da so viele Unternehmen Daten sammeln, sei das Problem viel größer als die Technikindustrie selbst. "Die Leute haben mehr Informationen auf ihren Geräten als in ihrem eigenen Haus." Alle Informationen, die "da draußen" seien, sind für Cook wesentlich zu breit: "Es ist einfach zu viel, die sollten nicht existieren." Mit werbegetriebenen Geschäftsmodellen wie denen von Google oder Facebook habe er kein Problem. Dabei habe die Datensammelei längst eine Linie überschritten. Aufgrunde dessen existierten tiefe digitale Profile, die die Menschen besser beschrieben als sie sich selbst kennen.

In dem Gespräch mit CNN sprach Cook ebenfalls über die aktuelle Affäre um angebliche Spionagechips auf Hauptplatinen von Servern, die auch bei Apple gestanden haben sollen. Die Betroffenen Apple, Amazon und Hersteller Supermicro hatten sich ungewöhnlich scharf gegen den Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg BusinessWeek gewehrt.

Gegenüber CNN wiederholte Cook diese Kritik. Der Artikel sei, was den Teil über Apple betreffe, "zu 100 Prozent eine Lüge" und "komplett falsch, es steckt keine Wahrheit dahinter". Apple habe niemals Hackchips auf seinen Servern gefunden und dies auch dem FBI nicht gemeldet und sei auch nicht vom FBI kontaktiert worden. Der Artikel müsse zurückgezogen werden, weil es schon "genügend Fake-Informationen da draußen" gebe. "Cybersicherheit ist ein wichtiges, sehr wichtiges Thema."

(hv, hannover)

(siehe auch Heise News-Ticker:)

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