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Scheinbar ist es eine unendliche Geschichte: Die Verwendung der
neuen TLS-Version 1.3 wird von fehlerhaft implementierten Geräten
im Internet blockiert. Und nun gibt es einem Bericht
von Chrome-Entwickler David Benjamin zufolge weitere Probleme.
Mit der kommenden Version 70 will Chrome TLS 1.3 aktivieren.
OpenSSL bietet fehlerhafterweise in einigen Testversionen eine
Entwurfsversion von TLS 1.3 an. Außerdem sorgen Bugs in Geräten
von Cisco und Palo Alto Networks dafür, dass vorläufig
ein Schutzmechanismus vor Downgradeangriffen nicht genutzt werden
kann.
Vorgesehen war eigentlich, dass alle Implementierungen, die testweise
die unfertigen Versionen von TLS 1.3 anbieten, eigene speziell reservierte
Versionsnummern verwenden, da TLS 1.3 über mehrere Jahre entwickelt
und dabei immer wieder stark verändert worden ist. In aller
Regel scheitert ein Versuch, mit unterschiedlichen Entwurfsversionen
oder zwischen der finalen Version und Vorabversionen eine Verbindung
aufzubauen daher.
Allerdings gab es in Testversionen
von OpenSSL 1.1.1-pre6 und früher einen Bug: OpenSSL akzeptiert
ebenfalls die finale Versionsnummer von TLS 1.3 und versucht dann
mit der damaligen Vorabversion eine Verbindung aufzubauen. Einige
haben diese OpenSSL-Testversion offenbar auf ihren Servern installiert
und diese seitdem nicht mehr aktualisiert.
Administratoren, die auf ihren Servern eine Testversion von OpenSSL
1.1.1 betreiben, sollten daher unbedingt umgehend auf die finale
Version, die im
September veröffentlicht wurde, umstellen. Laut Benjamin
kann alternativ auch die Unterstützung von TLS-1.3-Drafts deaktiviert
und nur Verbindungen mit dem älteren TLS 1.2 zulassen werden.
Andernfalls muss bald mit Verbindungsfehlern gerechnet werden: Das
Chrome-Team plant, aufgrund dieses Problems, nicht die Aktivierung
von TLS 1.3 zu verzögern.
(mt, hannover)
(siehe auch golem.de:)
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