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Mit der kommenden Version 63 sollte Firefox
eigentlich den unsicheren TLS-Zertifikaten von Symantec generell
nicht mehr vertrauen. Der Browser stufte in der Nightly-Version
vom August 2018 die Symantec-Zertifizierungsstelle (Certificate
Authority, CA) als nicht vertrauenswürdig ein, und daran sollten
sich die anschließende Beta-Version des Browser sowie ab 23.
Oktober die fertige Firefox-Version 63 ebenso halten. Wie Mozilla-Entwickler
Wayne Thayer mitteilte, wird daraus jedoch vorerst nichts.
2017 hatte Symantec die Sparte an DigiCert
verkauft und sein Geschäft mit der Zertifizierungsstelle eingestellt.
Betroffene Symantec-Zertifikate (die teils unter den Namen von zugekauften
Firmen wie RapidSSL, Equifax, Geotrust, Verisign oder Thawte ausgestellt
wurden) können von diesem Unternehmen kostenlos gegen neue
DigiCert-Zertifikate getauscht werden. In der Branche hatte Symantec,
weil sich die Firma des öfteren nicht an die Regeln beim Vergeben
von Zertifikaten hielt, erheblichen Unmut hervorgerufen.
Google sowie Apple
entzogen der Symantec-CA aus diesem Grund bereits das Vertrauen.
Mozilla wollte bei Firefox ebenfalls nachziehen und der TLS-Verschlüsselung
für Webseiten mit Symantec-Zertifikaten das Vertrauen entziehen.
Die Nightly-Version 63 des Browsers blendet beim Besuch solcher
Webseiten eine Warnung ein, dass Angreifer bei dieser Verbindung
etwa Kreditkartendaten oder Passwörter mitlesen könnten.
Die Seiten können Benutzer erst aufrufen, nachdem im Browser
eine Ausnahmeregel hinzugefügt wurde. Mozilla will diese Maßnahme
jedoch vorerst stoppen wie Wayne Thayer nun in
einem Blogbeitrag bekanntgab.
Thayer nennt als Grund für die Entscheidung die Tatsache,
dass im Internet noch immer zahlreiche häufig besuchte Webseiten
solche unsicheren Zertifikate einsetzten. Es sollen nach Messungen
von Mozilla mehr als 1 Prozent der am häufigsten weltweit besuchten
eine Million Webseiten sein. Weiter findet er es bedauerlich, dass
so viele Webseiten-Admins, womöglich weil sie sich der Lage
nicht bewusst seien, bisher nicht tätig geworden sind.
Mozilla halte die Sicherheit der Browser-Benutzer zwar für
wichtig, schreibt Thayer, und man sei sich des Risikos, das mit
einer Verzögerung des CA-Vertrauensentzugs einhergehe, bewusst.
Den negativen Auswirkungen wird dennoch größeres Gewicht
beigemessen und daher wird die Änderung auf Firefox 64 verschoben,
dessen Beta-Version Mitte Oktober herauskommen soll.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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