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Der Verarbeitung persönlicher Informationen und dem Setzen
von Cookies werden Nutzer, unter Verweis auf die europäische
EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO),
auf jeder Webseite zur Zustimmung aufgefordert.
Die Leiterin der Unterabteilung Internationale Digitalpolitik im
Bundeswirtschaftsministerium, Daniela Brönstrup, erklärt
am Donnerstag auf der "Privacy Conference" des IT-Branchenverbands
Bitkom in
Berlin, dass alles einfach abgenickt wird. Dies laufe der eigentlichen
Anforderung der DSGVO nach einer "informierten Einwilligung"
zuwider.
"Datenschutzbestimmungen müssen verständlich sein",
ergänzte Claus-Dieter Ulmer, Datenschutzbeauftragter der Deutschen
Telekom. Er plädierte daher dafür, die wichtigsten Inhalte
auf einer einzigen, vom Nutzer leichter zu überblickenden,
Seite in Form von One-Pagern anzuzeigen. Um das Opt-in-Dilemma zu
lösen, brachte er Werkzeuge wie "Privacy Bots" ins
Spiel. Eine Künstliche
Intelligenz (KI) soll die Vorlieben des Nutzers rund um die
Freigabe persönlicher Informationen lernen sowie auf dieser
Basis Datenschutzbestimmungen von Webseiten lesen und bewerten.
Dem Anwender wird durch die KI die Optionen erklärt, um somit
die Entscheidung zu erleichtern.
Laut Ulmer führen derlei Werkzeuge zu mehr Selbstbestimmung.
Frau Brönstrup zeigte sich offen für solche Ansätze:
Auch ihrer Ansicht nach könnte KI helfen, "einfacher informiert
einzuwilligen". Auf Missklänge zwischen Maschinenlernen,
Big
Data und DSGVO verweisen Juristen. Bei einer "Blackbox-KI"
seien Transparenzanforderungen nicht angemessen zu erfüllen.
Nach einer repräsentativen Bitkom-Umfrage
hat Hierzulande knapp ein Viertel der Unternehmen die DSGVO vollständig
umgesetzt. 40 Prozent gaben an, die Vorschriften größtenteils
implementiert zu haben, 30 Prozent teilweise. Gerade erst begonnen
haben fünf Prozent der Firmen. 78 Prozent beklagten höheren
Arbeitsaufwand im laufenden Betrieb. 96 Prozent sind daher für
eine Reform der Verordnung mit weniger Dokumentations- und Informationspflichten.
46 Prozent sehen in der DSGVO aber auch einen Wettbewerbsvorteil
für europäische Unternehmen. Dass die EU-Gremien parallel
an einer E-Privacy-Verordnung stricken, ist 86 Prozent der Befragten
ein Begriff.
(hv, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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