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Daneben ging die Feier zum zehnten Geburtstag. Das Jubiläums-Release
Chrome 69 zieht heftige Kritik auf sich und das lag nicht
am neuen Design, sondern hatte ernsthaftere Ursachen. Erst richtete
sich der Unmut gegen die verstümmelte Darstellung
von URLs in der Adressleiste, die Google nach drei Tagen halbherzig
zurücknahm.
Womöglich problematischer ist eine andere Neuerung von Chrome
69: Chrome-Nutzer, die mit einem aktiven Google-Account im Netz
unterwegs sind, werden automatisch im Browser eingeloggt
auch, wenn sie ihren Google-Account nie mit ihrem Browser verknüpft
haben. Details dazu lässt die offizielle
Ankündigung von Chrome 69 aus, und in der Berichterstattung
fiel es zunächst nicht auf.
In einen Blogbeitrag formuliert der Kryptographie-Professor
Matthew Green den Ärger der Benutzer: Er spricht von "ernsthaften
Auswirkungen auf Datenschutz und Vertrauen" und erklärt,
dass er nach zehn Jahren zu einem anderen Browser wechseln wird.
Die Verknüpfung des Browsers mit einem Google-Account bedeutete
bisher, dass Nutzerdaten automatisch von Chrome synchronisiert werden.
Dies ist allerdings nicht der Fall beim neuen Zwangs-Login: Auf
die Möglichkeit der Synchronisierung weist Chrome hin, ohne
sie auszuführen. Deshalb versteht man bei Google die Aufregung
nicht so recht: "Stellen Sie es sich vor als einen 'Übrigens,
Sie sind gerade bei Gmail eingeloggt'-Hinweis",
beschwichtigt Chrome-Managerin Adrienne Porter Felt.
Beruhigend findet das Green nicht. Zum Einen sieht er das Vertrauen
nachhaltig beschädigt, zum Anderen mutmaßt er technische
Komplikationen, etwa bei nachträglicher Entscheidung für
die Synchronisierung. Diese lässt sich jetzt mit nur einem
Button-Klick auch versehentlich aktivieren. Auch Googles
Datenschutzerklärung decke dieses Halb-Login nicht ab.
(hv, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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