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Google werden massive Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vom Browserhersteller Brave, der Open Rights Group und Michael Veale vom University College London vorgeworfen.

Diese haben bei den Datenschutzbeauftragten in Großbritannien und England formelle Beschwerden eingereicht – und wollen damit eine EU-weite Untersuchung anstoßen. Für den neu gegründeten Europäischen Datenschutzausschuss, der sicherstellen soll, dass die DGSVO in den Mitgliedsstaaten einheitlich angewandt wird, könnte daraus ein Präzedenzfall werden.

Die Vorwürfe beziehen sich auf die Offenlegung von Nutzerdaten in Echtzeit-Auktionsverfahren durch Google und andere Werbefirmen. Es kommt hier in der Kategorie verhaltensbasierter Werbung zu einem Bid-Request-Verfahren, bei dem eine Vielzahl von Werbefirmen Daten zum Nutzerverhalten übermittelt bekommen. „Zu einer Datenschutzverletzung kommt es, weil diese in der Onlinewirtschaft als ‚Bid Request‘ bekannte Übertragung intime Daten nicht gegen unautorisierte Zugriffe schützt“, so Chief Policy Officer Johnny Ryan von Brave Software. „Unter der DSGVO ist das rechtswidrig.“ Die Adtech-Firmen hielten sich, obwohl sie sich zwei Jahre lang vorbereiten konnten, nicht an die gesetzlichen Vorschriften.

Als enthüllte Daten nennt Ryan, was der Nutzer ansieht oder liest, Gerätedetails, IP-Adresse, Standortinformation und verschiedene Arten von Tracking-IDs. Nutzer hätten selbst bei einer Anonymisierung keine volle Kontrolle darüber, wer und welche Werbeinteressenten ihre Daten zu sehen bekommen.

Die Beschwerdeführer argumentieren, dass mehr persönliche Daten für personalisierte Werbung übertragen werden, als zu rechtfertigen wäre – und damit könnte ihre weitere unautorisierte Verarbeitung erfolgen. „Im Zentrum der verhaltensbasierten Werbeindustrie steht eine massive und systematische Datenschutzverletzung“, so das Fazit von Johnny Ryan.

Ein Google-Sprecher versicherte: „Wir bieten unseren Nutzern effektive Datentransparenz und Kontrollen über all unsere in der EU angebotenen Dienste hinweg, einschließlich der Dienste für personalisierte Werbung“. In frühen Phasen seien Sicherheit und Privatsphäre schon in alle Produkte integriert worden. Google engagiere sich außerdem für die Einhaltung der europäischen Datenschutzregeln.

(mt, hannover)

(siehe auch zdnet.de:)

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