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Mozilla weitet die Tests mit DNS
over HTTPS (DoH) nach dem erfolgreichen Experiment in den Nightly-Versionen
von Firefox aus: Das Open-Source-Unternehmen stellt die Adressauflösung
bei einigen zufällig ausgewählten Nutzern von Firefox
Beta automatisch auf das neue abgesicherte Verfahren um.
Allerdings sind nur Nutzer aus den USA, die sich am Testpilot-Programm
des Browsers beteiligen, betroffen. Mozilla ermöglicht Unternehmen
die Teilnahme zu verweigern, indem diese vorher über die Umstellung
informiert werden.
Wie schon in der ersten Phase des Tests stellt Cloudflare den DoH-Dienst
zur Verfügung und in diesem Zusammenhang betont Mozilla noch
einmal, dass sich Cloudflare zu starkem Datenschutz verpflichtet
hat. Dies dürfte die Kritiker allerdings kaum beschwichtigen:
Sie stören sich daran, dass durch die Festlegung des DNS-Anbieters
über den Browser die Zentralisierung des Internets weiter vorangetrieben
wird und befürchten, Firefox könnte DoH via Cloudflare
bald allen Nutzern unterjubeln. Mozilla arbeitet daran, "ein
größeres Ökosystem vertrauenswürdiger DoH-Provider
zu errichten", und will bald mit anderen Anbietern experimentieren.
Ein DNS-Server ist normalerweise in den Netzwerkseinstellungen des
Zugangsproviders eingetragen.
Das Domain Name System stammt aus den frühen 80er-Jahren,
als im Internet Sicherheits- und Datenschutzprobleme noch kein großes
Thema waren. DNS gilt inzwischen allerdings in der Architektur des
Internet als ein Schwachpunkt, da durch Man-in-the-Middle oder Schad-Software
Rückschlüsse auf das Surf-Verhalten gezogen und vor allem
die Adressauflösung manipuliert werden könnte.
Gegenüber anderen Verschlüsselungsformen hat DoH den
Vorteil, dass DNS-Anfragen im normalen HTTPS-Traffic nicht auffallen.
Es stehen im Augenblick allerdings nur wenige DoH-Server zur Auswahl;
Cloudflare
und Google sind die bekanntesten.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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