Prof. Dr. G. Hellberg EDV Beratung und Softwareengineering seit 1984

Mailadresse fuer Kontaktaufnahme
NewsNews
 
Die Hellberg EDV Beratung ist SuSE Business Partner
 
Professor Hellberg ist Certified Novell InstructorDie Hellberg EDV Beratung ist Novell Business Partner
 
Die Hellberg EDV Beratung ist Microsoft Partner
 
GDATA Software
 
 
News
 

Der nächste WLAN-Standard IEEE 802.11ax, welcher die WLAN-Übertragungen deutlich beschleunigen soll, wird von dem am 15. oder 22. Oktober erwarteten Linux-Kernel 4.19 unterstützt. Treiber für einen Intel-Chip, welcher diesen Standard nutzt, werden von der neue Linux-Version auch gleich mitgebracht.

Treiber für USB-WLAN-Chips von Mediatek, durch die Linux 4.19 die USB-WLAN-Sticks AVM FRITZ! AC 430 und 860 von Haus aus unterstützt, zählen zu den wichtigsten Neuerungen beim Netzwerk-Support. Die Verbesserung der Netzwerk-Performance wird durch eine längere Bündelung von Netzwerkpaketen versprochen. Allerdings macht sich bislang nur ein Netzwerktreiber diesen Trick zunutze.

Die gebündelten, bei der Netzwerkhardware abgerufenen, Netzwerkpakete kann der Kernel jetzt länger zusammenhalten. Dies verbessert die Netzwerk-Performance, da es Overhead zu Beginn der Paketverarbeitung vermeidet und Prozessor-Caches besser greifen.

Der Code, welcher für das längere Zusammenhalten der Pakete zuständig ist, stammt von einem Solarflare-Mitarbeiter, der den für Netzwerkchips des Unternehmens zuständigen Treiber Sfc auch gleich erweitert hat, damit dieser das Verfahren nutzt. Mit der nächsten Kernel-Version werden wahrscheinlich auch andere Treiber dieses Verfahren verwenden.

Bei der erstmaligen Vorstellung der Idee im Jahr 2016 fand der Ansatz keinen rechten Anklang bei den anderen Entwicklern. Das hat sich unter anderem durch die Maßnahmen gegen die Prozessor-Sicherheitslücke Spectre v2 geändert, da diese Overhead mit sich gebracht haben, den die längere Bündelung wieder reduziert.

"Common Applications Kept Enhanced (CAKE)" verspricht kürzere Latenzen bei Internet-Anbindungen sowie eine bessere, störungsfreie Koexistenz von durchsatz- und latenzsensitiven Übertragungen. Hierbei handelt es sich um eine neue Queuing Discipline (Qdisc), welche zur Steuerung des Netzwerkverkehrs via tc (Traffic Control) dient.

Der neue Netzwerk-Scheduler zielt auf Internet-Provider ab und soll Probleme auf Anwenderseite beseitigen, welche durch zu starkes Puffern von Paketen in den Zwischenstationen entstehen. Eine Reihe von Entwicklern kämpft seit Jahren gegen Probleme wie diese, welche unter dem Oberbegriff "Bufferbloat" bekannt sind. In einem Commit-Kommentar zu CAKE, dem LWN.net-Artikel "Let them run CAKE", einer Webseite zu CAKE und einem Paper, das auch Testergebnisse nennt, befinden sich Details zum Ansatz des neuen Scheduling-Verfahrens. Im Entwicklerzweig von Iproute2, in dem die Version 4.19 vorbereitet wird und wie gewohnt kurz nach Freigabe des Kernels mit eben dieser Versionsnummer erscheinen dürfte, befindet sich die Dokumentation zu CAKE.

Auch neu ist der Scheduler Qdisc SKB Priority Queue (Skbprio), dieser soll bei der Abwehr von DoS-Attacken helfen, indem er Pakete geringerer Priorität fallen lässt, damit mehr der wichtigeren durchkommen. Die zugehörige Dokumentation steckt im Entwicklerzweig von Iproute2.

(jf, hannover)

(siehe auch Heise News-Ticker:)

Hannover · EDV-Beratung · Linux · Novell · Microsoft · Seminar · IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE