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Oracle hat Solaris 11.4, das seit Februar als Beta vorlag, freigegeben. Der Konzern hat damit sein im Frühjahr abgegebenes Versprechen, wonach jeden Sommer eine neue Version erscheinen soll, gehalten. Das neue Release bietet eine erweiterte VM- und Cloud-Unterstützung, eine gesteigerte Leistung, eine verbesserte Sicherheitsfunktionen sowie eine neue Nutzeroberfläche. Aktualisierungen beim Desktop, der jetzt auf Gnome 3.24 aufsetzt, kommen hinzu.

Solaris 11.4 sondern umfasst eine Reihe an Neuheiten, die das ursprüngliche Sun-System gar nicht enthielt und ist damit inhaltlich nicht nur eine einfache Aktualisierung. Unter anderem gehört hierzu im Systembereich ein verbessertes Service Management Framework, das einen automatischen Neustart erlaubt und kritische Anwendungen sowie Services überwacht.

Beim Zonen-Management können jetzt mit einem Befehl alle Zonen eines Systems entfernt – und auch mit einem einzigen Befehl wieder zurückgeholt werden. Abhängigkeiten über mehrere Zonen hinweg, sodass bei einem Neustart die Anwendungen in der korrekten Reihenfolge starten, lassen sich ebenfalls vergeben.

Die Multi-Node-Compliance gehört unter anderem zu den verbesserten Security-Funktionen, was bedeutet, dass mit einem einzigen Befehl eine Compliance-Prüfung an alle Systeme geschickt werden kann. Diese Prüfungen lassen sich außerdem periodisch vornehmen, damit in jeweils fest vorgegebenen Zeitspannen Reports generiert werden.

Solaris 11.4 bietet, um ein System permanent compliant zu halten, die Funktion Immutable Zone, welche sich zudem auf die Global Zone beziehen kann. Diese unveränderbare Zone kann selbst der Administrator, obwohl er mit IPS neue Updates und Patches einspielen kann, nicht einfach ändern. "Vertrauenswürdige Pfade", über die mit Puppet oder Chef Systemänderungen vorgenommen werden können, lassen sich für weitergehende Änderungen anlegen.

Oracle stellt das Anlegen von Immutable-Zonen in seinem Blog als besonders bedeutsam dar: "Die Immutable Zonen erlauben es, Anwendungen zu isolieren und schützen diese vor Cyber-Angriffen und Admin-Fehlern." Häufig ist die Isolation von Zonen jedoch zu hoch gegriffen, weshalb das System auch das nicht so umfassende Sandboxing anbietet.

Der Silicon-Secured-Memory-Sicherheitsmechanismus, der unberechtigte Speicherzugriffe erkennen soll, und die Unterstützung des Key Management Interoperability Protocols (KMIP) sind weitere Security-Verbesserungen. Außerdem gehören Python 3.5, X.org 1.19, Puppet 5.5 und Perl 5.26 zum Lieferumfang des neuen Release. Open Fabric Enterprise Distribution in Version 3.18 und MySQL gibt es in der Version 5.7.

Solaris 11.4 wurde laut Oracle ausgiebigen Tests unterzogen: "Über 50 Kunden mit über 3000 zertifizierten Anwendungen haben Solaris 11.4 bereits im Produktionsumfeld im Einsatz." Das Unternehmen verweist in diesem Zusammenhang auf den erweiterten Satz an Migrationswerkzeugen, mit denen Solaris-10-Anwendungen auf Solaris 11 migriert werden können.

(mt, hannover)

(siehe auch Heise News-Ticker:)

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