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In der Software Ghostscript existieren Sicherheitslücken, wie Tavis Ormandy von Googles Project Zero darauf hingewiesen hat. Anhand dieser Lücken ist es möglich, Postscript-Dateien zu erzeugen, die bei der Verarbeitung mit Ghostscript Shell-Befehle ausführen.

Postscript enthält faktisch eine komplette Programmiersprache und ist ein Format für Dokumente. Die einzige verbreitete Open-Source-Implementierung des Postscript-Formats ist Ghostscript. Ormandy hat inzwischen an die Entwickler Informationen über mindestens elf verschiedene Sicherheitslücken weitergeleitet.

Postscript-Dateien dürften nur wenige Nutzer regelmäßig manuell öffnen, allerdings sind das größte Risiko dieser Lücke die automatisierten Systeme. Die Software Imagemagick zum Beispiel ruft automatisch Ghostscript auf, wenn sie eine Postscript-Datei verarbeitet und wird häufig von Webservices verwendet, um Bilder zu skalieren.

Jeder Service, der ungeprüfte Dateien an Imagemagick weiterreicht, ist verwundbar, da ein Angriff selbst dann funktioniert, wenn die Datei eine andere Endung wie .jpg hat. Imagemagick versucht, das Dateiformat automatisch zu erkennen.

Über die Policy-Konfiguration in Imagemagick kann der Aufruf von Ghostscript unterbunden werden. Eine Beispielkonfiguration hat das CERT/CC in einer Warnung bereit gestellt.

Auch Dateimanager unter Linux wie Gnomes Nautilus und KDEs Dolphin sind davon betroffen. Wird im Dateimanager ein Verzeichnis geöffnet, in dem sich die entsprechend manipulierte Postscript-Datei befindet, reicht es aus, Code auszuführen.

(ts, hannover)

(siehe auch golem.de:)

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