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Im Kielwasser von Spectre und Meltdown haben Forscher einen weiteren
Angriff auf Sicherheitslücken in CPUs entwickelt, von dem allerdings
nur Prozessoren von Intel betroffen sind. Die Foreshadow
genannte Attacke erlaubt es, Daten auszulesen und zu stehlen. Möglicherweise
auch Nutzernamen und Passwörter.
Letztlich ist Foreshadow ein weiterer Angriff, der sich Schwachstellen
in der spekulativen Ausführung von Code zu Nutze macht. Von
Foreshadow gibt es den Forschern zufolge zwei Versionen: Die erste
extrahiert Daten aus der sicheren Enclave Software Guard Extensions
(SGX) während die zweite virtuelle Maschinen, Hypervisors,
den Kernel-Speicher von Betriebssystemen und den Speicher des System
Management Mode betrifft.
Eigentlich ist SGX
eine Sicherheitsfunktion von Intel-Prozessoren, die verhindern soll,
dass Daten und Code angegriffen, ausgelesen oder gar modifiziert
werden. Das Sicherheitsleck in SGX kann laut Yuval Yarom, Forscher
an der University of Adelaide, jedoch zu einem vollständigen
Kollaps des SGX-Ökosystems führen.
Inzwischen hat Intel die Foreshadow-Bugs bestätigt.
Unter Umständen können schädliche Anwendungen demnach
Daten in den Speicher des Betriebssystems oder anderer Anwendungen
einschleusen. Zudem sei eine schädliche virtuelle Maschine
in der Lage, in den Speicher anderer Gast-Systeme Daten einzufügen.
Die Abschottung des Speichers einer SGX-Enclave gegenüber einer
anderen SGX-Enclave sei ebenfalls nicht mehr gewährleistet.
Die Forscher meldeten den ersten Foreshadow-Bug bereits am 3. Januar
an Intel. Die zweite Foreshadow-Version entdeckte der Prozessorhersteller
daraufhin selbst. Es handelt sich laut Intel um eine neue Klasse
von, auf spekulativer Ausführung basierenden, Side-Channel-Anfälligkeiten,
die das Unternehmen nun L1 Terminal Fault (L1TF) nennt.
Auch weist Intel darauf hin, dass die insgesamt drei Foreshadow-Schwachstellen
sich nur ausnutzen lassen, falls ein Angreifer bereits in der Lage
ist, Code auf einem System auszuführen.
Inzwischen stehen für die meisten Hypervisors und Betriebssysteme
Updates zur Verfügung.
Intel zufolge ist es möglich, dass die Patches unter Umständen
zu Leistungseinbußen führen. Vor allem wenn eine nicht
gepatchte virtuelle Maschine auf einem gepatchten Host-System ausgeführt
wird.
(mt, hannover)
(siehe auch zdnet.de:)
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