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Den Namen einer Dateien in einer verschlüsselten E-Mail kann der Verfasser recht frei festlegen und GnuPG hatte diese nicht ausreichend überprüft. Ein Angreifer konnte so unter anderem Zeilenumbrüche und Steuerzeichen einbetten, welche GnuPG dann mit seinen Statusmeldungen mit ausgab. Anschließend konnte ein Angreifer einem Programm etwa eine erfolgreiche Signaturprüfung vortäuschen.

Marcus Brinkmann hatte diesen Fehler entdeckt (CVE-2018-12020). In GnuPG in Version 2.2.8 wurde dieser Fehler behoben. Von vielen Programmen wird das Kommandozeilen-Programm GnuPG für Krypto-Operationen mit PGP genutzt, das den OpenPGP-Standard wie zum Beispiel für E-Mail-Programme wie Thunderbird mit Enigmail umsetzt.

GnuPG verschärft als Konsequenz aus Efail jetzt den Umgang mit den Modification Detection Codes (MDC), welche sicherstellen sollen, dass eine Nachricht unterwegs nicht modifiziert wurde. Das Fehlen von MDCs bei früheren GnuPG-Versionen erzeugte allerdings nur Warnungen, die viele Programme beziehungsweise Anwender ignorierten.

In der Ankündigung der neuen GnuPG-Version 2.2.8 erklärt der Entwickler Werner Koch die Lehren aus Efail: "Entschlüsselung von Nachrichten ohne MDC führt nun zu einem harten Fehler" und "MDC wird jetzt immer genutzt". In Zukunft kann es daher passieren, dass öfter mal eine Fehlermeldung etwa beim Öffnen einer verschlüsselten Mail auftritt, die zuvor problemlos gelesen werden konnte. Allerdings muss es sich dabei nicht um einen Angriff handeln, es kann zum Beispiel passieren, wenn alte Schlüssel eingesetzt werden.

(ts, hannover)

(siehe auch Heise News-Ticker:)

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