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Eine in Deutschland zur Übermittlung der Wahlergebnisse eingesetzte
Software hat laut einem Gutachten des CCC zahlreiche Sicherheitslücken,
die eine Manipulation der Ergebnisübermittlung ermöglichen
würde. Über dieses Gutachten hatte Zeit
Online zunächst berichtet.
Auch in ihrer aktuellen Version 10 berücksichtigt die von
der überwiegenden Mehrzahl der Kommunen genutzte Software PC-Wahl
zahlreiche etablierte Sicherheitsverfahren nicht. Passwörter
für FTP-Server beispielsweise wurden von mehreren Dienstleister
veröffentlicht und waren teils in veröffentlichten Handbüchern
enthalten.
Nach Darstellung des CCC
gelang es zudem über das auf dem Server des Herstellers vorhandene
Skript PHP-Obfuscator, beliebige Dateien von dem Server zu extrahieren,
obwohl diese eigentlich nicht öffentlich einsehbar waren. Da
bei der Installation keine wirksame Echtheitsprüfung der Software
vorgesehen war, hätten manipulierte Versionen des Programms
mit den Zugangsdaten zu den FTP-Servern verteilt werden können.
Weiterhin sei es möglich gewesen, über andere PHP-Skripte
beliebige Dateien "in den Webroot zu schreiben". Entsprechende
Skripte werden aber inzwischen nicht mehr akzeptiert.
Die eingegebenen Stimmen in den lokalen Wahlbüros wurden zudem
unverschlüsselt und ohne Integritätsprüfung der Daten
übertragen.
Der Hersteller will mit einem Update die Daten in Zukunft vor dem
Absenden per GPG signieren. Nach Angaben des CCC gab es bei der
Implementierung der Funktion allerdings erneut Probleme, da die
verwendeten Passwörter ausgelesen werden können.
Zwar werden in Deutschland keine Wahlcomputer verwendet, allerdings
könnte die Anzahl abgegebener Stimmen bei der Übermittlung
manipuliert werden. Insbesondere für die in einigen Bundesländern
übermittelten Live-Resultate im Internet gilt dies. Aber eine
manuelle Nachprüfung ist jederzeit möglich, da es Papierkopien
der Stimmzettel gibt.
(ts, hannover)
(siehe auch golem.de:)
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